Essen-Holsterhausen. Beim SPD-Bürgerspaziergang in Holsterhausen zeigte sich, wie groß die Sorge unter den Mietern der 519 verkauften Immeo-Wohnungen ist. Von einer Mieterversammlung im November versprechen sich die Menschen Klarheit.

Der Schock saß tief. Vor wenigen Tagen erfuhren viele Holsterhauser Bürger, dass ihre Wohnungen verkauft wurden. Die 519 Wohnungen, die vorher dem Immobilien-Unternehmen Immeo gehörten, haben nun die VCZ Deutsche Wohnimmobilienfonds 1 GmbH & Co.KG als Eigentümer.

Kein Wunder also, dass der Immobilienverkauf das Thema beim Herbst-Bürgerspaziergang der Holsterhauser SPD war. So führte die Route durch die Straßen der betroffenen Wohnungen. Am Simsonblock legen SPD-Vorsitzender Benno Justfelder, Bezirksvertreterin Karin Sidiropoulos, Ratsherr Hans Aring, der Fraktionsvorsitzende Rainer Pflugrad, die Ortsverein-Mitglieder Julia Jankovic und Sebastian Rödel und Mieter Wolfgang Neurath einen kurzen Stopp ein.

Viele ungeklärte Fragen

„Der Block gehört noch Immeo; gegenüber die Häuser wurden auch verkauft“, erklärt Benno Justfelder und zeigt auf eine Häuserreihe an der Ecke Kepler-/Simsonstraße. Justfelder kritisiert das Verhalten von Immeo: „Es gab noch nicht einmal einen Abschiedsbrief an die Mieter.“ Der Eigentümerwechsel bereitet Mieter Wolfgang Neurath ein mulmiges Gefühl: „Werden die Wohnungen vielleicht umgewandelt in Eigentumswohnungen? Wird der neue Eigentümer sich kümmern? Werden Renovierungen durchgeführt? Oder wird sogar die Miete erhöht?“ Fragen über Fragen, auf die Neurath und die anderen Mieter noch keine Antworten haben. Im November soll es eine Mieterversammlung geben. „Dann müssen sie ihre Sorgen und Bedenken kundtun“, rät Karin Sidiropoulos.

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Der Spaziergang geht weiter, rechts ist die ehemalige Lukaskirche zu sehen. „Hier entsteht ein Mehrgenerationenhaus“, so Rainer Pflugrad und zeigt sich stolz auf diese positive Neuerung im Stadtteil. Über die Hobeisenstraße hinweg ziehen die Spaziergänger weiter zur Menshausenstraße. Anwohnerin Jutta Tietz bringt sich dort in die Gespräche ein. „Ich bin erst vor zweieinhalb Jahren nach Holsterhausen gezogen. Ich habe vorher im Nordviertel gewohnt und bin dort weggezogen, nach dem die Wohnungen an einen neuen Vermieter verkauft wurden. Das war kein Zustand mehr“, zeigt sich die Mieterin einer einstigen Immeo-Wohnung besorgt. Benno Justfelder erreichten in den letzten Tagen viele besorgte Anrufe von Freunden, Anwohnern und Bekannten. „Ich bin verkauft worden“, teilten ihm die Menschen mit großer Sorge mit. Bleibt zu hoffen, dass die bevorstehende Mieterversammlung für Aufklärung sorgt.