Essen-Stadtwald/Bredeney. Ursprünglich sollte der Radweg auf der Frankenstraße zwischen Stadtwaldplatz und Bredeney 2019 gebaut werden. Jetzt soll es Anfang 2020 losgehen.

Der Bau des geplanten Radwegs auf der Frankenstraße in Essen zwischen Stadtwaldplatz und Berenberger Mark verzögert sich. Ursprünglich sollten die Arbeiten noch in diesem Jahr starten. „Die Bauarbeiten sollen noch in 2019 durchgeführt werden“, war in der Vorlage für die politischen Gremien zu lesen. Doch von Bauarbeiten ist dort noch nichts zu sehen. Bei den Bürgern vor Ort ist das Vorhaben durchaus umstritten.

„Leider kam es bei der Vergabe der Maßnahme zu Verzögerungen“, teilt Jasmin Trilling vom Stadtpresseamt mit. In diesem Jahr werde nicht mehr mit dem Bau begonnen. „Man wird sich unmittelbar Anfang des Jahres gemeinsam mit den ausführenden Firmen zusammensetzen. Wir rechnen mit einem Baubeginn im Januar“, so Jasmin Trilling weiter.

Anwohner sehen das Bauprojekt skeptisch und kritisieren die hohen Kosten

Einige Anwohner werden über diese Verzögerung vielleicht gar nicht so traurig sein. So war im Rahmen einer Versammlung der CDU-Bredeney, bei der ein Vertreter des Amtes für Straßen und Verkehr die geplante Maßnahme vorgestellt hatte, durchaus Kritik an dem Vorhaben laut geworden.

Bürger äußerten Zweifel, ob ein solches Radwegestück überhaupt angemessen genutzt würde. Da für den neuen Radweg in jede Richtung eine Fahrspur für die Autos entfallen soll, befürchten Bürger gerade zu den Hauptverkehrszeiten Staus auf der Frankenstraße. Auch die mit 444.000 Euro in den Augen der Bürger recht hohen Kosten sorgten für massive Kritik.

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Der Rat hatte das Vorhaben im Juli beschlossen

Trotzdem wird der Radweg kommen, das hatte der Bau- und Verkehrsausschuss im Juni so entschieden. Auch im Finanzausschuss und schließlich im Rat fand das städtische Vorhaben im Juli Zustimmung. Die Begründung: Die Frankenstraße sei Teil des Radverkehrsergänzungsnetzes der Stadt, Radwege seien in diesem Bereich aber nicht vorhanden.

Lösung wie auf der Wittenbergstraße ist nicht möglich

Eine Lösung wie auf der nahe gelegenen Wittenbergstraße, die ebenfalls zum Stadtwaldplatz führt und je Richtung zwei Fahrspuren plus Radweg hat, ist auf Frankenstraße laut Stadt nicht möglich.

Die Frankenstraße sei deutlich schmaler, aber auch weniger stark befahren.

Laut Stadt reicht pro Richtung eine der aktuell noch zwei Fahrspuren für den Autoverkehr aus, da dieser Abschnitt der Frankenstraße mit rund 12.000 Fahrten pro Tag belastet sei. Nur im Bereich der Ausfahrt aus dem Knotenpunkt Stadtwaldplatz in Fahrtrichtung Bredeney solle die Zweispurigkeit für ein kurzes Stück beibehalten werden. Von dort aus könnten sich die Fahrzeuge dann auf den einspurigen Streifen einfädeln.

Der neue Radfahrstreifen soll für den Busverkehr freigegeben werden, um diesen zu beschleunigen. Die Finanzierung des Radwegs soll laut Stadt aus städtischen Eigenmitteln erfolgen. Allerdings würden die Anwohner nach Abschluss der Baumaßnahme nach dem Kommunalabgabengesetz zur Kasse gebeten.

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