Essen-Stadtwald/Bredeney. Bau des Radwegs auf der Frankenstraße zwischen Berenberger Mark und Stadtwaldplatz soll Anfang 2020 beginnen. Kosten liegen bei 444.000 Euro.

Ab Anfang 2020 soll der Bau des neuen Radwegstücks auf der Frankenstraße zwischen der Berenberger Mark in Bredeney und dem Stadtwaldplatz erfolgen. Dadurch entfällt je eine Fahrspur pro Richtung für den Autoverkehr. Derzeit laufe die Veröffentlichung des städtischen Projekts, dann könnten wohl noch in diesem Jahr die Aufträge vergeben werden, erläuterte Dirk Langner vom Amt für Straßen und Verkehr auf Einladung der CDU Bredeney.

Mitglieder der CDU Bredeney sehen das Vorhaben eher kritisch

„Wir wollen etwas für den Radverkehr tun, und das so schnell, so einfach und so preisgünstig wie möglich. Da bietet sich diese Lücke an, denn die Frankenstraße ist Teil einer wichtigen Route unseres Radverkehrsnetzes“, so Langner. Das Projekt, das bei der CDU Bredeney eher skeptisch betrachtet und von einigen sogar als überflüssig angesehen wird, war im Mai diesen Jahres in der zuständigen Bezirksvertretung II vorgestellt, im Juni im Bauausschuss beraten und im Juli vom Rat beschlossen worden.

Dirk Langner (hinten) vom Amt für Straßen und Verkehr und der Bredeneyer CDU-Vorsitzende Harald Haakshorst (vorne) hängten die Pläne für den neuen Radweg auf.
Dirk Langner (hinten) vom Amt für Straßen und Verkehr und der Bredeneyer CDU-Vorsitzende Harald Haakshorst (vorne) hängten die Pläne für den neuen Radweg auf. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

Die Baumaßnahme soll laut Planung rund 444.000 Euro kosten, so dass die jährlich für das Radwegenetz zur Verfügung stehenden 500.000 Euro für ganz Essen damit für 2019 fast aufgebraucht seien. „Wir bleiben komplett im bisherigen Straßenraum, die Ränder und Gehwege bleiben unangetastet, ebenso wie der Knotenpunkt Stadtwaldplatz. Sonst würde das Ganze sehr viel teurer“, so Langner.

Ampelmasten müssen umgebaut werden

Allerdings müsse man an der Einfahrt zum Stadtwaldplatz etwas verändern. Die bestehenden Verkehrsinseln sowie die Masten für Ampeln und Beleuchtung müssten dazu umgebaut werden. Das sei im Gegensatz zum Ziehen der Striche für den Radweg natürlich kostenintensiver, so der Stadtvertreter.

Auf die Bedenken von Bürgern, dass sich bei Wegnahme von zwei Fahrspuren Rückstaus bilden könnten, meinte Langner: „Wir haben vorher geschaut, was wir dort brauchen.“ Auf der Frankenstraße seien 12.000 Fahrzeuge am Tag gezählt worden, und ein Fahrstreifen sei für 18.000 bis 19.000 Autos pro Tag geeignet. „Das müsste also gut funktionieren“, so der Stadtvertreter. Die Frankenstraße sei deutlich weniger frequentiert als die Wittenbergstraße, die ebenfalls auf den Stadtwaldplatz führe. Eine Lösung mit zweispurigem Autoverkehr plus Radweg wie an der Wittenbergstraße funktioniere auf der Frankenstraße nicht, weil diese schmaler sei.

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Langner: „Es wird eine Verbesserung für Radfahrer, aber keine Verschlechterung für Autofahrer geben, auch die jetzigen Linksabbieger, zum Beispiel zum Lauftreff Ägidiusstraße, bleiben erhalten.“ Sollte es doch einmal einen Stau dort geben, könne der Bus auf den neuen Radweg ausweichen, der breit genug sei.

Die Frankenstraße ist vor der Berenberger Mark ebenfalls einspurig

Die Frankenstraße von Bredeney Richtung Stadtwald verlaufe sowieso einspurig für jede Richtung und werde dann erst ab Berenberger Mark zweispurig. Das zeige ja, dass eine einspurige Verkehrsführung funktioniere.

Anwohner der Straße müssen sich an den Kosten beteiligen

Der Radweg auf der Frankenstraße wird zunächst komplett aus städtischen Mitteln finanziert.

Allerdings müssen die Anwohner nach dem Kommunalabgabegesetz Beiträge leisten, die den städtischen Anteil im Nachhinein reduzieren.

„Haben sie auch die Radfahrer gezählt, die dort täglich unterwegs sind? Das sind eher wenige“, so der Einwand aus dem Publikum. „Wir hoffen, dass es durch unser neues Angebot mehr werden“, entgegnete Langner. „Wären wir als Bezirksvertretung IX zuständig, wäre die Planung bei uns sicher nicht durchgegangen“, vermutete Michael Bonmann, Bezirksbürgermeister im Bezirk IX und Mitglied der CDU Bredeney. „Jetzt ist es aber beschlossen und wir können nichts tun, als die Dinge im Auge zu behalten.“

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