Essen-Rellinghausen. Die evangelische Gemeinde Rellinghausen feiert am 1. September die Fertigstellung ihres neuen Zuhauses. Gruppen rücken unter einem Dach zusammen.

Die Fertigstellung ihres neuen Gemeindehauses feiert die evangelische Kirchengemeinde Rellinghausen am Sonntag, 1. September. Auf dem Programm stehen ein Gottesdienst, ein Sektempfang, Grußworte, Grillen und ein Rundgang durch das umgebaute Gebäude, das früher den Kindergarten beherbergte. „Wir wollen gemeinsam den Baufortschritt begutachten und die neuen Räume kennenlernen“, sagt Pfarrer Andreas Volke.

Zu der Feier sind auch Vertreter der Baufirmen und des Architektenbüros eingeladen, die das Projekt realisiert haben. Ganz fertig wird das Gebäude bis zum 1. September nicht sein. Noch arbeiten die Handwerker auf Hochtouren, um möglichst weit zu kommen. „Dass in den nächsten Tagen noch nicht alles fertig wird, ist nicht schlimm. Wir haben ja noch das alte Gemeindehaus gegenüber. Die Gruppen ziehen erst im Laufe des Septembers um“, sagt der Pfarrer.

Konzeption wurde in den vergangenen zwölf Jahren erarbeitet

Das neue Zuhause der Gemeinde sei in den vergangenen zwölf Jahren konzeptionell erarbeitet worden. „Aus einem Minus entsteht ein Plus“, nennt Volke das Motto und erläutert es: Angesichts zurückgehender Einnahmen müsse sich die Gemeinde kleiner setzen, um sich für die Zukunft finanziell solide aufzustellen. Durch das räumliche Zusammenrücken der einzelnen Gemeindegruppen werde aber auch Kommunikation und Begegnung möglich. „Im Gemeindehaus werden alle Aktivitäten unter einem Dach gebündelt, man trifft sich automatisch, lernt sich gegenseitig kennen“, sagt der Pfarrer. So bekomme zum Beispiel auch der Faire-Welt-Laden neue Räume in dem Gebäude.

Marion Helmy, Ulrich Paul und Friederike Fehsenfeld (v.l., alle aus dem Prebyterium) betrachten den neuen Gemeindesaal. Bis zum 1. September sollen die Planen auf dem Boden verschwunden sein.
Marion Helmy, Ulrich Paul und Friederike Fehsenfeld (v.l., alle aus dem Prebyterium) betrachten den neuen Gemeindesaal. Bis zum 1. September sollen die Planen auf dem Boden verschwunden sein. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die evangelische Gemeinde Rellinghausen halbiert ihre Nutzfläche und rückt auf 660 Quadratmetern statt bisher 1400 zusammen. Der Umbau des ehemaligen Kindergartens an der Ecke Ober-/Bodelschwinghstraße zum Gemeindehaus hatte Anfang 2018 begonnen, nachdem die Kinder im April 2017 ihre neue Kita in Trägerschaft des Diakoniewerks auf der gegenüberliegenden Straßenseite bezogen hatten. Das Grundstück des früheren Jugendhauses hatte die Gemeinde für den Kita-Neubau an das Diakonische Werk verkauft.

Die Fläche des alten Gemeindehauses, das zum Jahresende abgerissen werden soll, wurde an die Wohngenossenschaft „Raumteiler“ in Erbpacht vergeben, die dort ein neues Gebäude mit 25 Wohneinheiten für gemeinschaftliches Wohnen errichten will.

„Viele Arbeiten hier haben ehrenamtliche Helfer in Eigenarbeit erledigt, wofür wir uns bedanken möchten“, so Pfarrer Volke. Auch finanziell hätten sich Einzelspender und Gruppen der Gemeinde stark beteiligt. Das Spendenbarometer stehe derzeit bei 192.500 Euro, betont Friederike Fehsenfeld. Ziel sei es, 200.000 Euro zu erreichen.

Weitere Veränderungen in der Gemeinde stehen an

Mit dem Umzug in das neue Gemeindehaus werde die Verbindung zur Kirche, die als Konstante bleibe, gestärkt. „Eigentlich wird vieles wieder zurückgedreht, wie es früher einmal war“, sagt Presbyteriumsmitglied Ulrich Paul. An der Stelle, an der jetzt die Restarbeiten für das neue Gemeindehaus laufen, habe bereits das erste Gemeindehaus gestanden.

Aktion zur Fertigstellung des neuen Gemeindehauses

Die Feier zur Fertigstellung des neuen Gemeindehauses an der Bodelschwinghstraße beginnt mit einem Gottesdienst am 1. September, 10.30 Uhr, in der Kirche an der Oberstraße. Dabei sollen die Gemeindeglieder ihre Gaben und Eigenschaften auf Zettel schreiben, die mit Holzwäscheklammern an einem Band befestigt werden.

Das Band wird anschließend im neuen Gemeindezentrum aufgehängt und soll dort vorerst bleiben, um an die vielfältigen Fähigkeiten zu erinnern, die die Gemeindeglieder aufgrund ihrer Persönlichkeit ins Gemeindeleben einbringen können.

Wenn der Umzug in die neuen Räume gemeistert ist, stehen schon die nächsten Veränderungen in der evangelischen Gemeinde Rellinghausen an: Am 10. November wird Pfarrer Gotthard Oblau in den Ruhestand verabschiedet, am ersten Advent wird der neue Pfarrer Markus Söffge, bisher in Duisburg-Walsum tätig, in Rellinghausen eingeführt. Er werde in das ursprüngliche Pfarrhaus ziehen. Am 1. März 2020 geht dann Pfarrer Andreas Volke in den Ruhestand, im März wird auch das Presbyterium neu gewählt.