Essen-Bredeney. Bürger in Essen-Bredeney sehen ihre Gesundheit durch herabfallende Äste und von einem Pilz befallene Platanen gefährdet und hoffen auf Hilfe.
. Seit Jahren empfinden die Anwohner der Straße An der Ziegelei in Bredeney die großen Platanen an ihrer Straße als Belastung. Laut Anwohnerin Mechthild Langhans, die seit über 40 Jahren in der Bredeneyer Siedlung nahe der A 52 wohnt, gebe es zwei Probleme mit den rund 20 Bäumen. Zum einen fürchteten die Bürger, dass die dicken Äste bei Sturm herabfallen und jemanden verletzen könnten. Zum anderen sei ein Großteil der riesigen Bäume offenbar an einem Pilz erkrankt. „Die Blätter wachsen nur ganz klein und fallen dann schnell ab“, beobachtet Mechthild Langhans. Was an den Blättern hänge, sehe wie zusammengeballte kleine Härchen aus.
Gartenarbeit mit Atemschutz
Einige Anwohner fürchten, dass die Erkrankung der Bäume bei ihnen Husten, Augenreizungen oder andere allergische Beschwerden verursache. Sie fühlten sich jedenfalls gesundheitlich stark beeinträchtigt. „Wir können nur noch mit einer Maske als Atemschutz im Gärten arbeiten“, so Mechthild Langhans.
Baumexperte Jürgen Kutscheidt, der auch als Baumsachverständiger für die Stadt Essen tätig ist, bestätigt, dass in diesem Frühjahr zahlreiche Platanen an der durch einen Pilz verursachten Blattbräune erkrankt seien und die Blätter frühzeitig abfielen. Die Erkrankung tauche alle zwei oder drei Jahre vermehrt auf: „In diesem Jahr ist das der Fall“, sagt Kutscheidt. Dass die Baumkrankheit auch Menschen krank machen könne, sei ihm so nicht bekannt. Allerdings reagierten einige Menschen wohl empfindlich auf die kleinen Härchen auf den Platanenblättern.
Die Bäume stehen sehr nah an den Häusern
Die Bewohner der Bredeneyer Siedlung haben auch Angst vor herabfallenden Ästen. Die Bäume stünden sehr nah an den Häusern. Beim Pfingststurm Ela 2014 seien viele dicke Äste abgebrochen und in den Gärten und auf den Wegen gelandet. Das könne jederzeit wieder passieren, fürchten die Bürger. Anwohner wünschen sich, dass die Bäume gefällt oder zumindest stark beschnitten werden.
Das Laub der kranken Bäume muss entfernt werden
Auch in anderen Ruhrgebietsstädten wie Duisburg leiden Platanen unter der Pilzerkrankung. Auch dort führen Anwohner gesundheitliche Beschwerden auf die erkrankten Bäume zurück, wie in der dortigen Lokalausgabe dieser Zeitung vor einigen Tagen zu lesen war.
In Duisburg riet ein Baumexperte, das Laub der betroffenen Bäume zu vernichten, um die Infektionskette zu unterbrechen.
Seit über 30 Jahren nehme sich niemand der Sache an, hatten sich die Anwohner bereits 2013 gegenüber dieser Zeitung beklagt und auf den regen Schriftverkehr verwiesen, der am 11. Dezember 1981 mit einem Schreiben an das damalige Grünflächenamt begonnen hatte. Briefe an die Untere Landschaftsbehörde, den Landschaftsverband Rheinland, Straßen.NRW und das Rheinische Autobahnamt Krefeld seien gefolgt.
Bürger haben schon viele Beschwerden an verschiedene Stellen geschrieben
Mit ihrem Anliegen hatten sich die Bürger bereits an die zuständige Bezirksvertretung IX gewandt, die sich im September 2015 mit dem Thema beschäftigte. Damals ging es allerdings vorrangig um das Thema Sicherheit und die Beschwerden über herabfallende Äste. „Wir sind seit vielen Jahren an dem Thema dran, haben dort schon mehrere Ortstermine gehabt“, sagt Bezirksbürgermeister Michael Bonmann (CDU), der die Sorgen der Anwohner verstehen kann. Man unterstütze deren Anliegen.
In der Diskussion in der Bezirksvertretung reichten damals die Meinungen von „abholzen bis stark zurückschneiden“, wie aus der Niederschrift der damaligen Sitzung zu entnehmen ist. Die Bezirksvertreter hatten damals die Verwaltung gebeten, ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, einen „sachgemäßen, gründlichen Rückschnitt der Baumkronen durchzuführen“ und darüber eine Rückmeldung zu geben. Michael Bonmann hatte 2015 beklagt, dass die Bäume in der Bredeneyer Siedlung, die in unmittelbarer Nähe zur A 52 stehen, viele Jahre in den Zuständigkeitsbereich von Straßen.NRW gefallen seien. Schon damals sei die Pflege vernachlässigt worden.
Eine Stellungnahme von Grün und Gruga zum Thema steht noch aus.