Essen-Rüttenscheid. . Unbekannte rissen in der Nacht zum 1. Mai die Spielplatz-Zäune aus der Verankerung und hinterließen jede Menge Müll. Die Polizei bittet um Hinweise.

  • 60 Jugendliche haben in der Nacht zu Sonntag im Christinenpark gewütet
  • Unbekannte hinterließen Müll, Scherben und kaputte Zäune
  • Als die Polizei kam, flüchteten die Jugendlichen in verschiedene Richtungen

Randale statt Tanz in den Mai: Rund 60 Jugendliche, schätzt die Polizei, haben in der Nacht zum 1. Mai im Christinenpark gewütet. Dabei hinterließen sie neben Müll und Scherbenbergen auch Sachschaden in unbekannter Höhe: So wurden zahlreiche kleine Zäune aus der Verankerung gerissen, die den Kinder-Spielplatz abgrenzen. Der war erst im vergangenen Jahr für 75 000 Euro umfassend modernisiert worden.

Gegen 0.30 Uhr war Samstagnacht die Polizei alarmiert worden; Zeugen hatten von lautem Gegröle berichtet. „Als die Kollegen eintrafen, flüchteten etwa 60 Personen in verschiedene Richtungen. Gefasst wurde niemand, dafür Strafanzeige gestellt“, sagt Polizeisprecher Marco Ueberbach, der gleichzeitig um Hinweise bittet. Wer etwas beobachtet hat oder in den Vorfall verwickelte Personen kennt, wird gebeten, sich bei der Polizei zu melden (Tel.: 0201 8290).

Problem in vielen Essener Parks

Vandalismus und Ruhestörung im Christinenpark beschäftigen Politik, Polizei und vor allem die Anlieger jedes Jahr aufs Neue, sobald die Temperaturen steigen und die Tage länger werden. „Der Vorfall am Wochenende war der erste in diesem Jahr. Einen so massiven Fall von Sachbeschädigung hatten wir bislang allerdings nicht, da ist traurigerweise eine neue Eskalationsstufe erreicht“, kommentiert Werner Schröder, Bezirkspolizeibeamter für Rüttenscheid.

Das Problem bestehe in vielen Essener Parks und Grünanlagen, vom Ludwig-Kessing-Park in Überruhr und der Brehminsel in Werden über den Stadtgarten bis zum Westpark in Frohnhausen: „Das Problem ist, dass der Personenkreis, der sich in den jeweiligen Parks aufhält und randaliert, nie der gleiche ist. Aus diesem Grund ist es auch schwierig, an die Jugendlichen heran zu kommen – selbst dann, wenn Streetworker eingesetzt werden.“

Mit Beleuchtung zu mehr Sicherheit?

Mit einer verstärkten Präsenz von Sozialarbeitern, Polizei und Ordnungsamt hatte die Bezirksvertretung II das Problem im Christinenpark zuletzt lösen wollen. Den Vorschlag der zuständigen Bezirkspolizisten, nachts ein Aufenthaltsverbot im Park auszusprechen, lehnten die Stadtteilpolitiker hingegen schon 2013 ab. Das Rechtsamt hatte eine Umsetzung des Verbots damals als unmöglich bezeichnet, da der Park als öffentliche Grünfläche gewidmet sei.

Um Vandalismus und Lärm im Christinenpark einzudämmen, hatte auch die Interessengemeinschaft Rüttenscheid zuletzt einige Vorschläge gemacht, etwa die testweise Beleuchtung des Parks. Aktuell ist das ehemalige Friedhofsgelände zwischen Girardet-, Christinen- und Rüttenscheider Straße noch unbeleuchtet. Gleichwohl ist der Christinenpark nachts alles andere als eine No-Go-Area, wie auch Zahlen des Ordnungsamts belegen. So ist in diesem Jahr noch keine Beschwerde eingegangen. Und auch die Polizei hatte noch in vergangenen Woche berichtet, dass es bis dato noch keinen Einsatz im Christinenpark gegeben habe und selbst der Rosenmontag sehr ruhig verlaufen sei.

Das Thema soll am Dienstag, 3. Mai, am Rande des kommunalpolitischen Abends der CDU Rüttenscheid im Istra, Rüttenscheider Straße 159, angesprochen werden. Zu Gast ist Ordnungsdezernent Christian Kromberg, der ab 19 Uhr über den Katastrophenschutz referiert.