Essen-Rüttenscheid. Die Junge Union, Interessengemeinschaft und SPD in Rüttenscheid lehnen die Pläne der Messe ab, auch P1 und P2 dauerhaft zu bewirtschaften.

Die Ankündigung der Messe Essen, ab nächstem Jahr dauerhaft Parkgebühren zu verlangen, ist in Rüttenscheid auf wenig Begeisterung gestoßen. So ist geplant, auch die Parkplätze hinter dem Girardet­haus (P2) und an der Grugahalle (P1) durchgängig zu bewirtschaften. Bislang ist die Nutzung der Flächen außerhalb von Veranstaltungen kostenfrei.

Geht es nach der Jungen Union Essen, soll das auch so bleiben: „Vor allem der Parkplatz P2 stellt für viele Kunden des Einzelhandels sowie für Besucher der umliegenden Gastronomieszene in Rüttenscheid eine wichtige Park-Alternative dar“, heißt es in einem Schreiben der CDU-Jugend. Gerade abends werde die in Rüttenscheid sehr angespannte Parkplatzlage durch diesen Parkplatz entspannt. „Aus diesem Grund würden wir andere Lösungen bevorzugen, um die Sparziele der Messe Essen zu erreichen und nicht der Gastronomieszene in Rüttenscheid zu schaden“, heißt es in der Erklärung weiter.

„Rücksichtsvollere Lösung“ gesucht

„Mit großer Sorge“, hat auch die Interessengemeinschaft Rüttenscheid die Pläne zur Kenntnis genommen. Seit vielen Jahren sei man hinsichtlich der Parkraumregelung in „guten und konstruktiven Gesprächen mit der Messe“. Auch vor diesem Hintergrund glaubt IGR-Vorsitzender Rolf Krane, dass die Entscheidung für eine Bewirtschaftung von P1 und P2 noch nicht final gefallen ist. „Aktuell läuft noch eine Verkehrsuntersuchung, deren Ergebnisse auch uns präsentiert werden sollen. Wir sind bereits in engsten Gesprächen und wollen gemeinsam nach rücksichtsvolleren Lösungen suchen“, sagte Krane auf Anfrage.

Er sieht in der kostenlosen Bereitstellung außerhalb der Messezeiten auch eine gewisse Symbolik: Schließlich würde die Messe für die Anwohner gerade bei publikumsstarken Veranstaltungen wie der in dieser Woche startenden „Essen Motorshow“ auch einige Belastungen mit sich bringen. „Vor diesem Hintergrund ist es nur fair, wenn die Messe P1 und P2 für Anwohner und Besucher kostenlos zur Verfügung stellt, wenn sie die Parkflächen nicht für eigene Veranstaltungen benötigt. Auf diesem Weg kann sie dem Stadtteil etwas zurückgeben“, sagte Krane. Darüber hinaus glaube er kaum, dass die Flächen genutzt würden, wenn sie kostenpflichtig werden: „Einen ähnlichen Effekt kann man im neuen Parkhaus Bertoldstraße beobachten, das trotz des hohen Parkdrucks nur selten komplett ausgelastet ist.“

Auch die Rüttenscheider SPD ist von dem Vorhaben „nicht begeistert“, wie es der Ortsvereinsvorsitzende Tobias Peters ausdrückt. Ähnlich wie Krane glaubt auch Peters nicht, dass sich eine Lösung mit Parkschranken betriebswirtschaftlich für die Messe lohnen würde. „Der Effekt wäre der, dass sich der Parksuchverkehr auf die Seitenstraßen nur noch verstärken würde.“