Essen-Rüttenscheid. . Da der geplante Bau 1000 neuer Wohnungen auch mehr Verkehr mit sich bringen wird, nehmen Experten im Herbst einige Straßen genauer unter die Lupe.
Die von Bürgern und Stadtteilpolitikern vehement geforderte Verkehrsuntersuchung für den südöstlichen Bereich Rüttenscheids ist in Auftrag gegeben worden. Das geht aus einer von Stadtdirektor Hans-Jürgen Best unterzeichneten Vorlage hervor, die demnächst auch Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung sowie in der Sitzung der Bezirksvertretung II sein wird.
Bürgerversammlung geplant
Demnach könne der geplante Bau von bis zu 1000 neuen Wohnungen nur dann geordnet über die Bühne gehen, wenn die Auswirkungen auf den Verkehr zuvor genau betrachtet würden, heißt es. Die in den nächsten Wochen beginnende Untersuchung bilde dabei die Grundlage für die erforderliche Bebauungsplanung. Unter die Lupe genommen werden sollen dabei all jene Bereiche im Umfeld geplanter Bebauung, also die Verkehrsströme zwischen der A52 sowie der Alfred-, Martin-, Franziska- und Müller-Breslau-Straße. Zum einen sollen dann die Kapazitäten und Engpässe im schon jetzt stark unter Verkehr und Parkdruck leidenden Stadtteil aufgezeigt werden. Zum anderen gehe es auch darum, die Menge der zusätzlichen Pkw und ihre Auswirkungen auf den Verkehr zu berechnen.
Mit der Untersuchung wurde das Aachener Planungs- und Ingenieurbüro BSV beauftragt, da die Dienststellen im Rathaus diese zusätzliche Arbeit nicht stemmen könnten, heißt es in der Vorlage. Bis die Ergebnisse vorliegen, dauert es etwa sechs Monate. Dabei sollen auch Ortspolitiker und Anwohner beteiligt werden, geplant ist unter anderem eine Bürgerversammlung. „Wir müssen die Situation großräumig betrachten, um letztlich die Frage zu klären, ob der Bau 1000 neuer Wohnungen möglich wäre. Dafür ist es auch wichtig, die Meinung derer zu hören, die tagtäglich auf den Straßen unterwegs sind“, sagt Best. So sei etwa die Veronikastraße schon jetzt ein Nadelöhr, das dringend entlastet werden müsste.
Maßnahmen wie Umwidmungen in Einbahnstraßen denkbar
Da die meisten Neubauvorhaben Tiefgaragen vorsehen, gehe es weniger darum, wo die parkenden Autos bleiben, als vielmehr um die Frage des zusätzlichen Verkehrs. Auf fast allen in Frage kommenden Flächen seien viele Fahrzeuge aber nichts Neues, meint Best: „1500 Studenten haben früher die ehemalige Pädagogische Hochschule besucht, da war ständig Chaos. Und auch auf dem Gelände der Fabricca Italiana oder der Betriebsfläche der Spedition Pass & Cie herrschte reger Liefer- und Kundenverkehr. Deswegen denke ich, dass der Stadtteil diesen Verkehr verkraften würde. Letztlich müssen das aber die Experten klären.“ Vorstellbar seien Maßnahmen wie die Umwidmungen in Einbahnstraßen.
Um Ostern 2016 sollen die Ergebnisse vorliegen, um auf ihrer Grundlage „möglichst zeitnah“ Bebauungspläne erstellen zu können.