Essen-Holsterhausen. . Anwohner in Essen-Holsterhausen sind genervt vom Lärm der U 17. Das Schleifen der U-Bahn-Schienen hatte eine kurzzeitige Verbesserung gebracht. Evag bearbeitet die Schienen turnusmäßig.

Gut ein Jahr ist es her, da beklagte sich Klaus Ross (77), Anwohner der Holsterhauser Straße, über den immer schlimmer werdenden Lärm durch die U 17. Seit mehr als 45 Jahren lebt Ross dort, wo die U-Bahn Richtung Margarethenhöhe in Höhe der Nieberding­straße aus dem Tunnel kommt und auf die Haltestelle Gemarkenplatz zufährt. Die erhöhte Lärmbelästigung schiebt der Anwohner darauf, dass die Bahnen heute deutlich schwerer seien als früher und schneller gefahren werde.

Klaus Ross freute sich sehr, als Anfang August 2014 drei Tage lang umfangreiche Schleifarbeiten an den Schienen vor seiner Haustür vorgenommen wurden. „Danach war es deutlich ruhiger“, erinnert sich der pensionierte Beamte. Er habe auch den Eindruck gehabt, dass die Fahrer damals langsamer unterwegs gewesen seien. Telefonisch habe er sich bei der Essener Verkehrs-AG für die gute Arbeit bedankt, so Ross. „Bis November war es wirklich erträglich, doch dann hatte sich der Schleifeffekt offenbar wieder abgenutzt und die Geschwindigkeit schien auch wieder höher“, so Ross.

Bürger fordert Busse statt Straßenbahn

Auf seine erneute schriftliche Beschwerde bei der Evag erhielt er Mitte April die Antwort: „Die Prüfung der Gleisanlage hat ergeben, dass hier dringend Schleifarbeiten an den Schienenköpfen durchgeführt werden müssen.“ Dazu müsse man einen Schienenschleifwagen einsetzen. Durch einen Schaden an diesem Fahrzeug müssten die Arbeiten jedoch verschoben werden, würden aber bis zum 24. April erledigt. Das sei nicht geschehen, so Klaus Ross. „Das Schleifen macht ja Lärm. Das hätte ich gehört.“ Wenn die Evag den Lärm nicht in den Griff bekomme, müsse sie halt Busse einsetzen, findet Ross. „Auf Grund der Tatsache, dass die Evag 2014 bewiesen hat, dass der gesundheitsgefährdende Lärm vermeidbar ist, kann dieser Zustand (...) nicht mehr länger hingenommen werden“, so Ross in seinem Schreiben an die Evag.

„Wenn Stahl auf Stahl trifft, sind Geräusche nicht zu vermeiden“, erklärt dazu Evag-Sprecher Olaf Frei. Um das Quietschen zu lindern, sprühe man vorwiegend in Kurvenbereichen eine Graphit-Lösung auf. Ansonsten führen regelmäßig Schienenschleifwagen die Strecken ab, aber „das passiert turnusmäßig und geht nicht auf Zuruf“, so Frei.

Im Bereich Holsterhauser Platz gebe es eine Tempo-20-Langsamfahrstrecke. Zwischen Holsterhauser Platz und Hauptbahnhof, wo Ross wohnt, sollen die Bahnen laut Frei so schnell wie möglich fahren, um den Fahrplan einzuhalten. Das sei in der Regel so um die 30 Stundenkilometer, 50 Stundenkilometer seien eher Theorie.