Rüttenscheid/Überruhr. . Zum Start des Vorverkaufs für Essens schrägste Kostümparty kamen rund 60 Gäste in die Ampütte und erlebten Kiffer-Könige und Cocker-Kopien.

Wenn in der Ampütte allerlei schräges Volk die Bühne besetzt, weiß nicht nur der Rüttenscheider: Karneval ist nicht mehr aufzuhalten. Beim traditionellen Warmlaufen mit Vorverkaufsstart für Essens wohl schrägste Kostümparty, die Mau-Mau-Nacht des Charity-Vereins „Salisa Freundeskreis“ im Überruhrer „Trend“, klatschten sich schon einmal knapp 60 Zuschauer ein für die 22. Auflage des Dauerbrenners.

Mit dabei sein wird Sänger Gerd Bannuscher, der den Probelauf in der Ampütte eröffnen darf. „Irgendwo lebt Joe Cocker in mir“, sagt der, bevor er das unsterbliche „Unchain my heart“ des verstorbenen Reibeisens anstimmt. Bannuscher hatte 2014 seine Mau-Mau-Karriere begonnen und auch jetzt kommt er gut an. Die besten Stücke sind eben doch die, die man schon kennt, das ist sein Plus. Denn eigentlich ist Bannuscher viel zu gut für die ironische Karnevals-Alternative. Schließlich kann er singen und das gar nicht mal schlecht.

Mau-Mau-Ikone Jenny Winter kann dies nicht, auch und gerade deshalb räumt sie Jahr für Jahr im Saal ab. Doch auch sie enthält sich in der Ampütte aller schrillen Töne, singt sich sicher durch ihre Marianne Rosenberg- und Vicky Leandros-Klassiker. „Was ist denn da mit der Mau-Mau-Nacht los?“, fragt man sich. Hat die Bestie ihre Zähne verloren?

„Der Vorstand“ ist natürlich mit von der Partie

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Doch nein, Gott sei Dank haben die Organisatoren „Die heiligen drei Könige“ mit Erzengel(in) Gabriele an Bord geholt. Die schlecht kostümierte Musikertruppe aus dem Kunsthaus Essen holt die Lacher des Abends mit den „Kiffern aus dem Morgenland“, den schönsten Frauen der Welt aus Karnap und einem Stück, bei dem man nur beim Refrain entfernt erkennt, dass in deutscher Sprache gesungen wird. So ist Mau-Mau. Auch der Auftritt der Essener Lokalmatadoren und Mau-Mau-Urgesteine „Der Vorstand“ beruhigt die alten Fans.

„Vorstands“-Mitglied Thomas „Doc“ Ophelders ist auch einer der Organisatoren der Nacht. Er ist zufrieden mit dem Probelauf. „War doch super“, kommentiert er gewohnt knapp den Abend. Wer das Programm in rund einem Monat bestreiten wird weiß er – ebenfalls wie gewohnt – auch noch nicht genau. Getanzt soll werden. Joe Cocker ist gebucht, Jenny Winter und „Der Vorstand“ sind sowieso dabei und mit ein bisschen Glück kommen auch wieder Schlagergott Rene Pascal und der „Präsi“ Günther Burghardt, der einzige richtige Karnevalist der Mau-Mau-Nacht.

Wer die besuchen will, sollte allerdings nicht bis zur letzten Minute warten: Rund ein Drittel der 350 Eintrittskarten sind schon weg.