Essen-Rüttenscheid. . Die Hängepartie für die Sportfreunde 07 geht weiter: Die Stadt hat das Gelände auf die Vorschlagsliste für Flächen zur Neubebauung gesetzt.
Das Hin und Her um das Gelände der Sportfreunde 07 an der Veronikastraße nimmt kein Ende. Nachdem die CDU- und SPD-Ratsfraktionen die Fläche im vergangenen Jahr zunächst auf die Agenda der zu schließenden Sportplätze setzte und schließlich nach massivem Protest wieder strich, findet sich das 1,5 Hektar große Gelände nun auf der Vorschlagsliste der Stadtverwaltung wieder. Die stellte gestern potenzielle städtische Flächen vor, die für Wohn- bzw. Gewerbebebauung in Frage kommen könnten. Neben dem Platz an der Veronikastraße, der in dem Papier für Wohnbebauung vorgesehen ist, wird darin auch ein 1,8 Hektar großes Grundstück an der Ecke Walpurgis-/Wittekind-straße vorgeschlagen.
Kanalarbeiten bis 2018
„Wir leben schon jahrelang mit den Schließungsplänen. Nach dem vergangenen Jahr hatten wir allerdings die Hoffnung, dass wir jetzt erst einmal in Ruhe unsere Arbeit machen können“, sagt Andreas Garantziotis, zweiter Vorsitzender und Fußball-Obmann der Sportfreunde. „Selbst, wenn wir der letzte Verein in Essen ohne Kunstrasenplatz sind – wir kämpfen für den Erhalt des Standorts“, so Garantziotis weiter. Denn eben die Lage sei es, die den vermeintlichen Nachteil Ascheplatz wieder ausgleiche. Die Zahlen im Jugendbereich seien mit 250 Jungen und Mädchen seit Jahren konstant, in der aktuellen Saison habe es sogar eine kleine Steigerung gegeben.
„Eben weil wir so zentral liegen und darüber hinaus der einzige Sportplatz in Rüttenscheid sind, können wir uns über mangelnden Nachwuchs nicht beklagen. Es wohnen ja auch viele junge Familien in unserer Nachbarschaft“, so Garantziotis. Auch Vorsitzender Thorsten Grune bekräftigt, dass er sich für den Verein und die 450 Mitglieder am Standort Veronikastraße einsetzen wolle: „Ich bin enttäuscht von der Verwaltung, da sie erneut nicht das Gespräch mit uns gesucht hat. Wir bewegen uns keinen Millimeter von hier weg.“ Vorschläge, etwa mit dem Rüttenscheider SC zusammenzugehen und sich dessen Anlage im Walpurgistal zu teilen, lehnte der Verein bislang ab.
Bezirksregierung griff ein
Abgesehen von der politischen Diskussion, die zur Vorschlagsliste der Verwaltung erst noch geführt werden muss, ist die Sportanlage aller Voraussicht nach ohnehin bis 2018 gesichert. Frühestens dann haben die Stadtwerke die Kanalarbeiten im Walpurgistal abgeschlossen und damit das Entwässerungskonzept erfüllt. Das hatte die Bezirksregierung Düsseldorf für die Genehmigung neuer Bauflächen in Teilen von Rüttenscheid, Stadtwald und Bredeney gefordert.
Was vor diesem Hintergrund aus dem in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sportplatz geplanten Bauprojekt der Immobilienentwicklungsgesellschaft Hopf wird, entscheidet sich wohl in den nächsten Tagen. Ab Frühjahr sollen dort 56 Eigentumswohnungen in vier Stadthäusern entstehen. Ende 2014 hatte sich Geschäftsführer Klaus Sälzer jedoch optimistisch gezeigt, gemeinsam mit den Stadtwerken eine alternative Entwässerungslösung zu finden.