Essen-Bergerhausen. . Kuno Schädlich vom Bürgerverein Bergerhausen würde Sonderregelung für die Bergerhauser Straße gerne abschaffen, da sie von Radlern kaum genutzt werde. Hinzu kommt, das zahlreiche Risse und Schlaglöcher den Fahrspaß auf zwei Rädern ohnehin arg mindern.

Eigentlich sind Fahrradstraße etwas Gutes, erleichtern die Mobilität auf zwei Rädern. Das finden auch Kuno Schädlich und seine Mitstreiter vom Bürgerverein Bergerhausen – grundsätzlich zumindest. Die Umwidmung der Bergerhauser Straße in eine Fahrradstraße vor gut zehn Jahren sei jedoch ein Fehler gewesen, sagt Kuno Schädlich, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Gut gemeint bedeute eben nicht immer auch gut gemacht.

Der 70-Jährige wohnt selbst an der Straße ist Zeuge des „katastrophalen Verfalls“: „Wenn man da zwei, drei Radfahrer am Tag sieht, ist das schon viel. Die meisten nutzen lieber den Parallel-Weg über die Ruhrallee“, glaubt Schädlich. Deswegen stellte der Bürgerverein in der Bezirksvertretung II vor einigen Wochen die Anfrage, ob nicht eine Aufhebung der Fahrradstraße möglich sei. Denn die Befürchtung Schädlich ist, dass auf der Straße über kurz oder lang investiert werden muss: „Die Piktogramme, die die Straße als Fahrradstraße ausweisen, sind völlig verblichen. Außerdem ist die Straße an vielen Stellen aufgeplatzt und auf der Fahrbahn klaffen viele Schlaglöcher und Risse.“ Nach Meinung von Schädlich und weiteren Vertretern des Bürgervereins könnten diese Mittel sinnvoller an anderer Stelle eingesetzt werden. „Für Bordsteinabsenkungen vor den Altenwohnungen und der Kita der Awo am Krausen Bäumchen zum Beispiel“, schlägt Schädlich vor.

Situation wird sich erstmal nicht ändern

Die Antwort vom Radverkehrsbeauftragten der Verwaltung, Christian Wagener, ist eindeutig. Da keine negativen Auswirkungen bekannt seien und die Straße eine gute Alternative für Radler zur Ruhrallee biete, sei eine Abschaffung der Fahrradstraße nicht vorgesehen. Eine Sanierung der Bergerhauser Straße sei darüber hinaus ohnehin nicht vorgesehen. Nicht zuletzt komme die Sonderregelung, bei der Radfahrern grundsätzlich der Vortritt gelassen wird, auch für die Schüler der Elsa-Brandström-Schule zu Gute, argumentiert Christian Wagener.

Kuno Schädlich will das so nicht stehen lassen: „Natürlich macht die Regelung vor der Schule Sinn – aber doch nicht am Ende der Straße, direkt vor den Schrebergärten. Da fährt kaum jemand mit dem Rad entlang – und so, wie die Straße zurzeit aussieht, macht das auch gar keinen Spaß“, sagt Schädlich. Ihn ärgert viel mehr, dass die Bergerhauser Straße ohne Sinn und Verstand umgewidmet worden sei, wo das doch an anderen Stellen im Stadtgebiet notwendiger gewesen wäre. Unmittelbar wird sich an der Situation wohl nichts ändern. Schädlich hofft aber, dass bei der Mittelverteilung künftig „genauer hingeschaut“ wird.