Südviertel. Drei Fraktionen in der Bezirksvertretung I sprechen sie für Erhalt des Baums und gegen Stellplätze aus. Doch Mehrheitist noch nicht gesichert.
Die mächtige Platane in der Mörikestraße im Südviertel bleibt stehen – zumindest vorerst. Das ist das Ergebnis einer Gesprächsrunde im Rathaus. Ob der Baum mehr als nur eine Gnadenfrist bekommt, wird am 25. August in der Bezirksvertretung I entschieden.
Nachdem die Wohnungsbaugesellschaft Vonovia an der Mörikestraße ihre Häuser aufgestockt hat, sieht die Feuerwehr ein Problem: Die Platane könnte im Falle eines Brandes im Obergeschoss den Einsatz der Löschfahrzeuge behindern. Deshalb möchte sie den Baum beseitigt sehen.
Naturschützer, aber auch die Vonovia, möchten das nicht. Sie würden eher eine Reihe von Stellplätzen opfern, damit die Feuerwehr ihre Einsätze fahren könnte. Michael Klöpsch, Regionalbereichsleiter von Vonovia: „Ich habe dafür plädiert, die Stellplätze für den Erhalt der Platane aufzugeben.“ SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Kirchhof ist auch für den Erhalt, kritisiert aber die Vonovia: „Bauplanungen müssten weitsichtiger sein.“
Bezirksvertretung entscheidet nur über die Stellplätze
Die Bezirksvertretung hat nur in der Stellplatzfrage mitzuentscheiden, die Zukunft des Baums ist dagegen Sache der Verwaltung. In einem Gespräch, an dem neben Simone Raskob auch ihr für die Feuerwehr zuständiger Dezernenten-Kollege Christian Kromberg und die Vorsitzenden der vier größten BV-Fraktionen teilnahmen, deutete sich die Möglichkeit an, dass Stellplätze im öffentlichen Raum wegfallen dürfen, damit die Feuerwehr freie Bahn hätte. Burkhard Dedy (Grüne) berichtet, dass sich dafür SPD, Grüne und FDP ausgesprochen hätten, während die CDU für den Erhalt der Stellplätze ist.
Nun wird eine Dringlichkeitsentscheidung vorbereitet, die in der Regel von dem Bezirksbürgermeister und dem Vertreter einer Fraktion unterzeichnet wird. Zur Abstimmung steht sie dann in der Sitzung am Dienstag, 25. August. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse sei es nicht sicher, dass sie akzeptiert wird, glaubt Burkhard Dedy. Damit bliebe der Baum in Gefahr.