Essen-Holsterhausen. Bunt und farbenfroh sind erste Strom- und Telekomkästen in Essen-Holsterhausen gestaltet. Die Akteure setzen eine besondere Idee in die Tat um.

Stromkästen kommen meist grau in grau daher. Ganz anders auf dem Gemarkenplatz. Dort hat Künstlerin Ursula Meyer für Farbe gesorgt. Leiten ließ sie sich bei der Gestaltung von der Idee, Frieden und Gerechtigkeit in einem Bild zum Ausdruck zu bringen. Die Essenerin beteiligt sich damit an der Aktion, die das Fachgeschäft für Stadtwandel angestoßen hat und sich nun um die Umsetzung kümmert. „Wir wollen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinen Nationen im öffentlichen Raum darstellen“, sagt Thomas Hanster, einer der Initiatoren des Projekts.

Schulen aus Essen-Holsterhausen wollen sich an Kunstaktion beteiligen

Ursula Meyer gehört zu den bislang fünf Künstlern, die Holsterhausen bunter werden ließen. Für die Idee habe sie sich sofort begeistern können, erzählt die 32-Jährige, da sie die Ziele der UN als besonders wichtig erachte. Mit Blick auf das aktuelle Weltgeschehen habe sie dann das Thema Frieden und Gerechtigkeit gewählt. Mit dem Bild wolle sie zum Ausdruck bringen, dass trotz aller Gegensätze ein harmonisches Miteinander gelingen kann. Daher habe auch die Waage als Symbol des Ausgleichs im Mittelpunkt des Bildes ihren Platz gefunden, erläutert die in Argentinien geborene Absolventin der Folkwang Universität der Künste.

UN-Versammlung hat die Ziele verabschiedet

Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung wurden im September 2015 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York verabschiedet.

An erster Stelle steht das Ziel, die Armut in der Welt zu beenden. Die Sicherung der Ernährung, Bildung für alle, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Maßnahmen gegen den Klimawandel und Schutz der Ozeane sind weitere Ziele, die der UN-Katalog enthält.

Zu den weiteren Kunstschaffenden zählt der Illustrator und Bildhauer Marc de Bruijne, der sich unter dem Titel „Leben an Land“ dem Schutz von Ökosystemen zuwendet. Gabor Doleviczenyi befasst sich mit nachhaltigem Konsum. Jan Schoch und Cosima Eggert setzen das Ziel, den Hunger in der Welt zu beenden, und Florian Fuchs das Thema „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ bildnerisch in Szene.

https://www.waz.de/staedte/essen/ruettenscheid-suedviertel-holsterhausen/bemalte-stromkaesten-machen-holsterhausen-bunter-id226456991.htmlIn den nächsten Wochen und Monaten sollen nun noch weitere Verteilerkästen des Unternehmens Innogy und der Telekom ihr flottes Mausgrau zu Gunsten von bunten Illustrationen verlieren. Kunstlehrer der BMV-Schule und die Gesamtschule haben bereits Interesse signalisiert, berichtet Thomas Hanster. Mitmischen wolle auch die Jugendberufshilfe, die darüber hinaus eine wichtige Aufgabe übernommen hat. Wenn es die Akteure wünschen, sorgen sie dafür, dass die Kästen zunächst einmal grundiert werden.

Flyer soll die Bürger über das Projekt informieren

Im Stadtteil werben derzeit Thomas Hanster und seine Mitstreiter Marita Ingenfeld, Stefan Kohlmann und Sigrid Förster dafür, noch weitere kreative Köpfe für das Vorhaben zu gewinnen. Denn noch seien nicht für alle Ziele auch schon Partner gefunden worden. Gleichwohl gehe er, Hanster, aber davon aus, dass man bis zum Sommer fertig und dann auch zu einer Feier einladen werde.

Jugendamt und Kulturbüro haben Geld zur Verfügung gestellt, zudem seien auch schon zahlreiche Spenden eingegangen, so der Initiator. Insgesamt erreiche man eine Summe von 13.000 bis 14.000 Euro. Um den Bürgern die Kunstaktion näher zu bringen, soll demnächst ein Flyer gedruckt werden, in dem nicht nur die Standorte der 17 Strom- und Telekomkästen aufgelistet werden, sondern auch die Kunstschaffenden zu Wort kommen. Auch auf diese Weise soll das Projekt nachhaltig sein.