Essen-Holsterhausen. Das Fachgeschäft für Stadtwandel in Essen-Holsterhausen ist für den deutschen Nachbarschaftspreis nominiert. Preis ist mit 59.000 Euro dotiert.

Zum dritten Mal verleiht die nebenan.de-Stiftung den Deutschen Nachbarschaftspreis. In diesem Jahr ist auch ein Projekt aus Essen nominiert: Das Fachgeschäft für Stadtwandel. Seit Dezember letzten Jahres ist es auf der Gemarkenstraße 72 in Essen-Holsterhausen beheimatet und setzt sich seitdem für den Stadtteil und die Nachbarschaft ein.

„Wir wollten eigentlich schon im letzten Jahr mitmachen, aber ohne Laden war das schwierig“, sagt Ariane Möllmann. Nun ist es aber endlich soweit: Sie und 55 weitere Ehrenamtliche, die sich in dem Geschäft engagieren, hoffen auf den Sieg.

Der Nachbarschaftspreis wurde bundesweit ausgeschrieben

Für den Nachbarschaftspreis konnten sich bundesweit alle Nachbarschaftsprojekte bewerben, die Vorbildcharakter haben und sich für ihr lokales Umfeld einsetzen, das Miteinander stärken und das „wir“ gestalten. Insgesamt wurden 106 Projekte in diesem Jahr nominiert.

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Es gibt drei Preise zu gewinnen: für den Landessieger, den Bundessieger und den Publikumssieger. „Der Publikumspreis ist für uns eigentlich der wichtigste Preis“, sagt Möllmann. Noch bis zum 24. September kann auf der Internetseite www.nachbarschaftspreis.de für das Fachgeschäft abgestimmt werden. Bisher haben Möllmann und ihre Kollegen etwa 600 Stimmen gesammelt und liegen damit unter den besten zehn Projekten. „Da geht noch was“, sagt Martina Nies, die sich ebenfalls ehrenamtlich für das Fachgeschäft einsetzt.

Um sich zu bewerben, musste Nies einen Fragebogen ausfüllen und so das Fachgeschäft und die Arbeit der Ehrenamtler vorstellen. „Dort wurde beispielsweise gefragt, was wir bisher erreicht haben oder auch wofür wir das Preisgeld einsetzen würden.“

Fachgeschäft für Stadtwandel will das Preisgeld für weitere Projekte einsetzen

Der Nachbarschaftspreis ist mit 59.000 Euro dotiert, wovon 5000 Euro an den Publikumssieger gehen, je 2000 Euro an die Landessieger und 10.000, 7000 und 5000 an die ersten drei Plätze der Bundessieger. „Erst wenn man im eigenen Land gewonnen hat, hat man auch die Chance auf den Bundessieg“, so Nies.

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Das Preisgeld könnte das Fachgeschäft für Stadtwandel gut gebrauchen. „Wir würden das Geld für neue Projekte investieren – wir haben noch einiges geplant“, sagt Nies. Vor allem demokratiefördernde Projekte und Vorträge, unter anderem mit Demokratie-Coaches, sollen ermöglicht werden.

Auch für weitere Drittmittel sei das Geld hilfreich, „um noch mehr Spielraum zu haben“. Schließlich finanziert sich das Fachgeschäft hauptsächlich durch Spenden. Fehlendes Geld soll für niemanden ein Hinderungsgrund sein, das Fachgeschäft zu besuchen, sagt Möllmann. „Und so geben manche eben weniger, andere sind dafür aber sehr spendabel.“ Am 24. Oktober wird in Berlin der Preis an die Sieger übergeben. Auch wenn sie nicht gewinnen sollten, zur Preisverleihung wollen sie auf jeden Fall fahren. Wer von den 56 Ehrenamtlern hinfährt, das müssten sie aber erst noch auswürfeln, sagt Möllmann.

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