Essen-Rüttenscheid. Nach neun Jahren Planung ist es nun soweit: Die spanisch-deutsche Kita kann im nächsten Jahr eröffnen. Anmeldungen werden schon angenommen.

Neun Jahre hat es gedauert, bis Teresa Lagos endlich aufatmen konnte. Seit wenigen Wochen steht fest: Die bilinguale Kita ihres Vereins „Casita, mi Kita“ kann nächstes Jahr eröffnen. Ein passendes Gebäude und ein Investor wurden gefunden.
„Die Zeit hat mich echt viele Nerven gekostet“, sagt Lagos, die seit 16 Jahren in Deutschland lebt. „Aber ich mache das alles, damit mein großer Traum endlich in Erfüllung geht.“ Sie selbst hatte damals das Problem, dass die meisten Kitas bereits um 16 Uhr schließen – sie aber bis 18 Uhr arbeiten musste und nicht früher ihre Kinder abholen konnte. „Frauen müssen doch arbeiten gehen können, wenn sie gerne wollen“, sagt sie. Sie habe Verständnis für alle Frauen, die zuhause bei den Kindern bleiben – „aber heutzutage muss es möglich sein, dass jede Frau arbeiten gehen kann.“

Zentrale Lage in Essen-Rüttenscheid

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Also fing sie an zu planen, gemeinsam mit anderen Müttern, deren Kinder mittlerweile längst nicht mehr zur Kita gehen. Die größte Hürde sei die Suche nach einer passenden Immobilie gewesen. Groß genug sollte sie sein, mit Garten und natürlich zentral. Nach langer Suche ist Lagos fündig geworden: Eine ehemalige Villa in der Nähe des Folkwang Museums. „Mit 550 Quadratmeter Garten drumherum“, sagt Lagos. Man sieht ihr ihre Freude und Erleichterung an. „Dass wir so zentral in Rüttenscheid einen Ort gefunden haben, ist einfach nur toll.“

30 Kinder wird die Kita aufnehmen können, zehn unter drei Jahren und 20 über drei. Aufgeteilt werden sie in zwei Gruppen. „Wir wollen, dass die Kinder sich hier wie zuhause fühlen – deshalb auch der Name. Casita heißt kleines Zuhause.“ Wichtig sei vor allem auch, dass die Eltern miteinbezogen werden. Die Kita solle kein Ort sein, an dem die Eltern ihre Kinder morgens einfach nur absetzen und dann wieder fahren, erklärt Lagos. Vielmehr wolle sie einen Austausch mit den Eltern. „Nur so können die richtigen Werte vermittelt werden.“

Anmeldungen für die Kita werden schon angenommen

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Die Kinder, die in die Kita kommen, müssen nicht schon spanisch sprechen können. Durch das Miteinander sollen sie spielerisch lernen, die Sprache zu sprechen. „So haben sie auch später weniger Probleme, eine neue Sprache zu lernen.“ Das bilinguale Konzept sei aber nicht nur für die Kommunikation wichtig, weiß Lagos. Auch der interkulturelle Austausch sei entscheidend. So wollen die Erzieherinnen beispielsweise gemeinsam mit den Kindern frisch kochen, sowohl deutsche als auch spanische Gerichte.

Noch ist Lagos auf der Suche nach fünf Erzieherinnen. Interessierte können sich auf der Website von Casita mi Kita anmelden. Dort können Eltern ihre Kinder auch voranmelden. „Wir haben zwar noch kein genaues Datum, aber es steht fest, dass wir nächstes Jahr eröffnen.“

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Finanzielle Unterstützung bekommt Lagos von ihrem Investor der Dr. Jänsch Grundstücksgesellschaft GmbH. Zusätzlich bekommt sie vom Land Fördergelder. „Die reichen aber leider nicht ganz aus, um das alles zu finanzieren.“ Vor allem der Umbau koste einiges. Deshalb ist sie zur Zeit auf der Suche nach Spendern oder Stiftungen. Wann genau die Kita eröffnet werden kann, steht noch nicht fest, denn: der Umbau der Villa hat noch nicht begonnen. „Ich warte auf die letzte Genehmigung, dann kann der Umbau endlich losgehen und ein genaues Datum festgelegt werden.“