Essen-Rüttenscheid. . Die Pläne, das ehemalige Hausmeisterhaus der Käthe-Kollwitz-Schule in eine Kulturbude zu verwandeln, sind geplatzt. Es soll abgerissen werden.

Das leer stehende Hausmeisterhaus der Käthe-Kollwitz-Schule soll abgerissen werden. Das hat die Stadt auf Nachfrage mitgeteilt. Demnach arbeitet die Verwaltung zurzeit an einem Vorschlag, die bestehenden Außen-Toilettenanlagen sowie das Hausmeistergebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Darin sollen sowohl neue Schulklos als auch Betreuungsräume untergebracht werden.

Damit sind die Pläne des Nachbarn und Investors Dietmar Schweinsberg endgültig geplatzt, das Gebäude als Kultur-Kiosk „Bude 3000“ umzunutzen. Auf die Abriss-Pläne reagierte Schweinsberg enttäuscht: „Sehr destruktiv werden so einfach Fakten geschaffen. Abgesehen davon, dass es sehr schade um das schöne alte Gebäude ist.“

Schule fehlt vor allem Platz für offenen Ganztag

Noch im vergangenen Dezember hatte Planungsdezernentin Simone Raskob ihm in einer E-Mail geschrieben, dass Schulraum in der gesamten Stadt knapp ist. Aus diesem Grund könne sie einer „Fremdnutzung des Gebäudes“ nicht zustimmen, wie sie damals schrieb. Von einem Abriss sei da aber noch nicht die Rede gewesen.

Tatsächlich ist der Platz an einer mit 320 Schülern größten Grundschulen der Stadt knapp: Vor allem in der Nachmittagsbetreuung fehlen Räume. So muss etwa das Mittagessen in mehreren Schichten serviert werden, weil sonst nicht alle Kinder einen Sitzplatz haben. Zudem wurden zuletzt immer mehr Räume des benachbarten Bürgerzentrums Villa Rü angemietet, um vor allem für die Kinder im offenen Ganztag Platz zu schaffen.

Durch den geplanten Neubau soll nicht zuletzt auch das Bürgerzentrum wieder entlastet werden, heißt es der Stellungnahme der Stadt Essen zum Thema. Wie die Pläne für den Schul-Neubau allerdings konkret aussehen und wann diese vorliegen, ist noch unklar.

Investor möchte Konzept gern woanders umsetzen

Schweinsberg kritisiert die Kommunikation der Stadt. Von den Abrissplänen erfuhr er durch einen Anruf dieser Zeitung: „Ich habe mich fast zwei Jahre für dieses Projekt eingesetzt. Da hätte man mir kurz Bescheid geben können“, findet er. Sein Konzept der „Bude 3000“, das einen Mix aus Kiosk, Galerie und Bistro vorsieht, will Schweinsberg nicht begraben. „Ich hoffe, dass sich irgendwo in Rüttenscheid noch ein Platz findet, an dem wir das realisieren können“, sagt Schweinsberg.

Die Pläne der „Bude 3000“ hatten im vergangenen Jahr den Stadtteil und besonders die Bezirksvertretung II tief gespalten. So hatten sich CDU, FDP und Essener Bürgerbündnis für die Pläne von Dietmar Schweinsberg eingesetzt, während SPD, Linke und Grüne das Vorhaben verhindern wollten.

CDU-Politiker Hans-Peter Huch bedauert das endgültige Aus zwar, verweist aber gleichzeitig auf die Nöte der Schule: „Wir haben uns bis zuletzt dafür eingesetzt, dass der Investor den Zuschlag erhält. Wenn der schulische Bedarf aber da ist, ist die Entscheidung der Verwaltung für mich plausibel.“