Essen-Rüttenscheid. . In bester Lage am Rüttenscheider Stern eröffnet im April eine Shisha-Bar. Das gefällt nicht allen. Die Betreiber verteidigen ihr Konzept.

Am Rüttenscheider Stern wird mit „The Pipe“ voraussichtlich Anfang April die erste Shisha-Bar an der Rü eröffnen. Die Nachricht sorgt schon jetzt für Unruhe.

Einige Bürger fürchten, dass das gute Image der Straße Schaden nehmen könnte, wie die Interessengemeinschaft Rüttenscheid auf ihrer Facebook-Seite schreibt. Deren Vorsitzender Rolf Krane sieht die Ansiedlung ebenfalls skeptisch. Die jüngsten Razzien im Ruhrgebiet und Nachrichten von erhöhten Kohlenmonoxid-Werten, bewusstlosen Gästenund Schmuggel-Tabak hatten die Bars zuletzt in Verruf gebracht.

„Keine Herrenbar für arabische Clans“

Die beiden Betreiber Daniel Taschlizkij und Daniel Gottschalk beschwichtigen: „Es wird hier keine Herrenbar für arabische Clans geschaffen“, betont Daniel Taschlizkij. Mit „The Pipe“ wollten sie vielmehr eine hippe Bar für junge Leute bieten, die gerne Wasserpfeife rauchen. Die Shisha-Bar sei aus der Not heraus entstanden, nachdem die beiden Mittdreißiger die Spielhalle an gleicher Stelle schließen mussten. Da den beiden auch die Spielhalle an der benachbarten Klarastraße gehört, hatten sie sich im Zuge des geänderten Glücksspielstaatsvertrags von einem Standort trennen müssen.

Der Berliner Daniel Gottschalk betreibt die Bar gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Daniel Taschlizki.
Der Berliner Daniel Gottschalk betreibt die Bar gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Daniel Taschlizki. © Jennifer Schumacher

„Wir sind über die Rüttenscheider Straße gelaufen und haben uns gefragt, was noch fehlt. Da wir selbst gern Shisha rauchen und Erfahrungen in der Gastronomie haben, kam die Idee“, erklärt Daniel Gottschalk. Die Bar soll 40 Sitzplätze haben, der Antrag für eine Außengastronomie sei zudem schon auf den Weg gebracht. Die Schanklizenz wird übernommen, es werden also auch alkoholische Getränke angeboten.

Die Baugenehmigung liegt bereits seit Ende Januar vor, wie eine Anfrage bei der Stadt ergab. Um den strengen Auflagen zu genügen, würden mehr Kohlenmonoxid-Melder eingebaut als vorgeschrieben, versichert Gottschalk. Darüber hinaus sei viel Geld in eine neue Abluftanlage geflossen.

Betreiber wollen gezielt Frauen ansprechen

Aktuell läuft der Ausbau der Bar, die mit nackten Backstein-Wänden im Shabby-Look daher kommen wird. Damit wolle man bewusst vor allem Frauen ansprechen, habe für die Raucherinnen sogar eigene Pfeifen angeschafft. „Wir wollen darauf achten, dass das Publikum gemischt ist“, sagt Daniel Taschlizkij.

Freitags und samstags sind Partys geplant, dann sollen wechselnde DJs auflegen. Für Gottschalk ist Shisha-Rauchen schlicht ein Jugendkult. Ob das ausreicht, um Kritiker und Nachbarn zu besänftigen, wird sich zeigen.

Shisha-Bar an der Zweigerstraße geschlossen

  • Die Butterfly-Shisha-Bar an der Zweigertstraße ist seit Monaten geschlossen, weil die Abluftanlage offenbar nicht ausreichend nachgerüstet war.
  • Aktuell läuft ein Verfahren vor dem Gelsenkirchener Verwaltungsgericht. Der Eigentümer hat gegen die Verfügung der Stadt Essen geklagt, die ihm untersagt hatte, die Räume für eine Shisha-Bar zu nutzen. Über die Klage ist noch nicht entschieden worden.