Essen-Holsterhausen. . An der Hufelandstraße in Holsterhausen wird parallel an vier Baustellen gearbeitet. Standort für Logistikzentrum wurde in Bredeney gefunden.
Mehrere Bauprojekte für rund 300 Millionen Euro – so arbeitet die Essener Uniklinik derzeit an ihrer Zukunft. Den Überblick verliert im medizinischen Großbetrieb an der Hufelandstraße deshalb aber niemand. „Wir liegen im Zeitplan“, sagt der Kaufmännische Direktor Thorsten Kaatze. Und schickt eine gute Nachricht hinterher: Ein Areal für das geplante Logistik- und Versorgungszentrum des Klinikums wurde gefunden.
Der Neubau der Kinderklinik, eine neue Nuklearmedizin samt Radiopharmazie, dazu die Sanierung und Erweiterung der HNO- und Augenklinik sowie Pathologie und Rechtsmedizin – die gestellte Aufgabe ist beträchtlich. Dennoch bleibt Kaatze gelassen: „Wir sind bislang von großen Überraschungen verschont geblieben und haben ein gutes Bauteam.“
Neues Logistikzentrum wird in Bredeney gebaut
Einiges wurde schon auf den Weg gebracht, erste Fortschritte sind erkennbar: Die Rohbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt der HNO- und Augenklinik laufen, mit der Fertigstellung ist im Dezember nächsten Jahres zu rechnen. „Die Inbetriebnahme soll im März 2019 erfolgen“, so Kaatze.
Andere Projekte lassen etwas länger auf sich warten: Die Pathologie soll bis Dezember 2019 fertig sein; die Rechtsmedizin im März 2022 ihren Betrieb aufnehmen. Der Neubau der Kinderklinik startet Anfang 2018 und dürfte Mitte 2022 abgeschlossen sein. Für die neue Nuklearmedizin wird derzeit die Baugrube ausgehoben. Mit dem Hochbau und Ausbau ist bis Dezember 2019 zu rechnen.
Areal des alten IBM-Zentrums nach 24 Jahren verkauft
Es wird also eng auf dem 60 Gebäude umfassenden Klinikgelände. Umso wichtiger, dass ein rund 15 000 Quadratmeter großes Areal an der A 52 in unmittelbarer Nähe zur Uniklinik erworben wurde. Auf dem Gelände an der Theodor-Althoff-Straße 3 in Bredeney, auf dem sich momentan noch das ehemalige IBM-Schulungszentrum befindet, soll mittelfristig ein modernes Logistik- und Versorgungszentrum für alle Klinikstandorte entstehen. Künftig werden dort alle Warenlieferungen eingehen, erfasst und weitergeleitet. Das alte IBM-Gebäude wird abgerissen.
„Damit schaffen wir eine wichtige Voraussetzung für unsere medizinische und wirtschaftliche Entwicklung“, erklärt der Ärztliche Direktor Prof. Dr. Jochen A. Werner. Am Klinikum seien die Lagerkapazitäten ausgereizt. „Durch das neue Logistikzentrum optimieren wir nachhaltig die Versorgung, vereinfachen die Verwaltung, reduzieren den internen Verkehr und schaffen mehr Raum für die Versorgung unserer Patienten.“
Klinik-Umbau wird teurer als erwartet
Geplant ist in Bredeney eine Bebauung, die auf die Anforderungen der Universitätsmedizin zugeschnitten ist. „Damit machen wir uns zukunftsfest für die Herausforderungen, die mit der Digitalisierung der Medizin einhergehen“, sagt Kaatze. „Unsere Vision des digitalisierten ,Smart Hospital’ umfasst neben der Verbesserung der Krankenversorgung auch das Ineinandergreifen von Prozessen und Strukturen.“ Langfristig könne das Gelände auch für andere Einrichtungen genutzt werden, die nicht den unmittelbaren Anschluss an die Uniklinik benötigen. Das Gesamtpaket wird jedoch wohl etwas teurer als erwartet. Kaatze: „Das ist allerdings keinen Planungsfehlern, sondern dem zu erwartenden Anstieg der Baupreise geschuldet.“