Essen-Kray. Stadt hat die Anlage für 270.000 Euro fast verdoppelt. Nutzer wirkten bei der Planung mit. Regenwasser wird in den Volksgarten-Teich abgeleitet.

Gute Nachrichten für alle Skater in Essen-Kray und Umgebung: Früher als erwartet konnten die Arbeiten zur umfangreichen Erweiterung der Skateanlage abgeschlossen werden. Nicht erst im Juli, sondern ab Freitag, 26. Juni, kann das Areal mit Inlineskates, Skateboards, BMX-Rädern, Scootern oder Rollstühlen befahren werden, teilt die Stadt mit.

„Dass die Anlage nun zu Beginn der Sommerferien eröffnet werden kann, ist eine gute Nachricht für die Bürgerinnen und Bürger. Ich freue mich sehr über das gemeinsame Engagement für die Skateanlage, die hier im Volksgarten Kray ohne Zweifel eine Bereicherung für die Freizeitgestaltung darstellt“, sagt Simone Raskob, Umwelt-, Verkehr- und Sportdezernentin der Stadt Essen.

Den Freizeitsportlern stehen jetzt 900 Quadratmeter in Essen-Kray zur Verfügung

Grün und Gruga Essen habe für das Projekt 270.000 Euro in die Hand genommen – einschließlich Planungsleistungen und Ausgleichsmaßnahmen. 900 Quadratmeter stünden nun zur Verfügung, davon seien 514 Quadratmeter neu hinzugekommen. „Die Skateanlage in Kray bietet sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Skatern genug Raum für erste Übungen oder anspruchsvolle Herausforderungen“, betont Melanie Ihlenfeld, Fachbereichsleiterin von Grün und Gruga.

Skateanlage ist Teil des Krayer Volksgartens

Der Krayer Volksgarten liegt an der Ottostraße. Er ist rund zehn Hektar groß und wurde 1913 gegründet. Alter Baumbestand, Spiel- und Liegewiesen zeichnen ihn aus. Es gibt zwei Teiche.

Der Park wurde Ende der 1970er Jahre erweitert und besser an die umliegende Wohnbebauung angeschlossen.

Zudem biete ein barrierefreier Zugang zur Skateanlage für Rollstuhlfahrer, die einen wachsenden Teil der Nutzerzielgruppe ausmachten, die Möglichkeit, das Sportterrain zu nutzen. Im Fachjargon: Zur neuen Anlage gehören künftig auch ein „Centerpiece mit Chinabank“, ein Torbogen als Eingang mit „Wallride“ und mehrere „Banks“ an den Rändern des Skateparks.

Zusammenarbeit mit vielen Partnern aus dem Stadtteil

Schon 2017 hatte Grün und Gruga die Planung in Zusammenarbeit mit dem Julius-Leber-Haus, dem Bürgerhaus der Arbeiterwohlfahrt in Essen-Kray und dem Geckomobil des Evangelischen Kinder- und Jugendhauses begonnen, denn schon damals stand fest: Es besteht Erweiterungspotenzial für die viel genutzte Anlage.

Jugendliche fahren mit BMX-Rädern auf der umgestalteten und erweiterten Anlage im Krayer Volksgarten.
Jugendliche fahren mit BMX-Rädern auf der umgestalteten und erweiterten Anlage im Krayer Volksgarten. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Die Beteiligung der Nutzer habe innerhalb des Planungsprozesses eine große Rolle gespielt: Vor allem sportbegeisterte Jugendliche, die die Skateanlage in Kray regelmäßig nutzten, hätten wertvolles Expertenwissen beigesteuert und gemeinsam ein Modell für die künftige Erweiterung erarbeitet. Dieses diente anschließend als Grundlage für Grün und Gruga und das Architekturbüro StudioL2, um Kostenschätzungen zu erarbeiten sowie die weiteren Planungen voranzutreiben, die wiederum mit den Nutzern und der Bezirksvertretung VII abgestimmt worden seien. Ende April 2020 war mit den Arbeiten begonnen worden, die jetzt frühzeitig abgeschlossen werden konnten.

Jugendreferent der Gemeinde Kray freut sich über die Fertigstellung

Thomas Lange, Jugendreferent der evangelischen Gemeinde Kray, der regelmäßig mit dem Geckomobil unterwegs ist und Aktionen für Kinder und Jugendliche im Stadtteil anbietet, findet die jetzt doppelt so große Skateanlage einfach genial: „Das ist ein echter Traum.“ Dass eine große Fläche dafür betoniert werden musste, könne man nicht verschweigen. Dennoch trage die umgebaute Anlage auch zur Wasserqualität im Volksgartenteich bei. „Das Regenwasser wird über ein Rohr in den schon vorhandenen Kanal eingeleitet, der den alten und neuen Volksgartenteich verbindet.“

In der Vergangenheit war lange über eine Beleuchtung der Anlage diskutiert worden. Drei Gründe hatten für die Verantwortlichen erst einmal dagegen gesprochen: Das Licht könnte die Tierwelt im Landschaftsschutzgebiet sowie den Verkehr auf der nahe gelegenen A40 negativ beeinflussen, die Beleuchtung hätte die Kosten für den Umbau der Anlage noch einmal deutlich erhöht.

Fehlende Beleuchtung bleibt weiter ein Thema für die Nutzer

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Thomas Lange hätte dort trotzdem gerne Licht gehabt, da dadurch die Anlage auch in den Wintermonaten noch am späten Nachmittag nutzbar wäre, wenn die Jugendlichen aus der Schule kämen. Die offizielle Einweihung der neuen Anlage hätte eigentlich Ende Juni um Rahmen des Festes „Kray or die“ erfolgen sollen, das aber wegen Corona ausfällt. Thomas Lange: „Die Einweihung erst im nächsten Jahr bei ,Kray or die’ zu feiern, ist wenig sinnvoll. Wir müssen uns da etwas anderes überlegen. Vielleicht ist ja in den Herbstferien etwas im entsprechend kleineren Rahmen möglich.“

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