Essen-Kray. Die Skateranlage im Krayer Volksgarten soll für 270.000 Euro erweitert werden – ohne Beleuchtung. Bedarf sieht der Jugendreferent aber durchaus.
Bei aller Vorfreude über die Erweiterungspläne der Skateranlage im Volksgarten Kray, kann Thomas Lange nicht nachvollziehen, dass die Anlage auch künftig nicht beleuchtet werden soll. Der Jugendreferent der Kirchengemeinde Kray ist nicht nur jede Woche mit seinem mobilen Angebot (Gecko-Mobil) vor Ort, er hat auch die Vorbereitungen für den geplanten Ausbau begleitet und sieht den Bedarf einer Beleuchtung durchaus: Denn derzeit könnten Kinder und Jugendliche an die Anlage an Schultagen in der dunklen Jahreszeit überhaupt nicht nutzen.
270.000 Euro sind für die Erweiterung der Skateranlage errechnet worden, beschließen soll die Pläne der Finanzausschuss am 17. September. Die Argumente, die die Installation einer Beleuchtung zumindest laut Stadt erschwerten, sind die Lage im Landschaftsschutzgebiet und die Nähe zur Autobahn 40 (Auswirkungen auf den Verkehr). Hinzu kämen die Summe von mehr als 100.000 Euro, die finanziert werden müsste. „In der dunklen Jahreszeit werden derartige Anlagen erfahrungsgemäß deutlich weniger genutzt“, heißt es zudem seitens der Verwaltung.
An Wochentagen können Jugendliche die Anlage in der dunklen Jahreszeit nach Schulschluss nicht nutzen
„Viele Jugendliche gehen zur Ganztagsschule oder haben bis 15 oder 16 Uhr Unterricht“, gibt Thomas Lange zu bedenken. Daher sei es notwendig, für die Nutzer von Oktober bis März eine gut ausgeleuchtete Skatebowl zur Verfügung zu stellen, damit sie auch nach der Schule ihrem Ausgleichssport nachgehen könnten. Immerhin sind sich der Jugendreferent und die Stadt einig, dass es für Jugendliche im Stadtteil zu wenig Angebote gebe.
„Die Skateranlage wird in der dunklen Jahreszeit weniger genutzt, weil sie nicht beleuchtet ist“, dreht Thomas Lange den Spieß um und spricht aus Erfahrung. Denn der Jugendreferent beleuchtet die Skateranlage, wenn er montags mit dem Gecko-Mobil anrückt. Dafür habe er Ständer bauen lassen und Baulampen eingehängt, beschreibt er seine Konstruktion, für die er auch einen Generator nutzt. „Das ist schon ziemlich mühsam, aber die Skateranlage wird dank dieses Provisoriums gut angenommen“, berichtet der Jugendreferent, der in dieser Funktion seit fast 20 Jahren arbeitet.
Jugendliche beteiligten sich an den Plänen für die Erweiterung
Die geplanten Erweiterungen der Skateranlage
Nach den Plänen, über die der Finanzausschuss am 17. September entscheiden wird, soll der Skaterpark so gestaltet werden, dass verschiedene Spiel- und Sportgruppen ihn nutzen können: Anfänger und Geübte, Skater, Inline BMX- und Scooterfahrer, Kleinkinder mit Laufrad und Rollstuhlfahrer, denn es soll einen barrierefreien Zugang geben.
Auf eine Beleuchtung soll wegen der Kosten und der schwierigen Rechtslage verzichtet werden. Die Bezirksvertreter haben diese Pläne bereits zur Kenntnis genommen, am 3. September stehen sie auf der Tagesordnung im Umweltausschuss zur Beratung und Empfehlung.
Vor rund zwei Jahren waren es junge Nutzer des Gecko-Mobils und auch junge Besucher des Julius-Leber-Hauses, die sich an den Plänen für die Erweiterung ihrer Skateranlage beteiligten. Viele seien nun vor allem froh, dass sie mehr Fläche zum Skaten erhalten, sagt Thomas Lange, der sich vor Ort die aktuellen Pläne hat von Grün und Gruga erklären lassen. „Weil die Lampen ans öffentlich Stromnetz angeschlossen werden würden, wären Erdarbeiten erforderlich“, hat er einen Grund für die recht hohen Kosten einer Beleuchtung erfahren. Ihm selbst schwebten vielmehr LED-Leuchten, die über Photovoltaik betreiben werden, vor.
Auch die Störung der A 40 könne vermieden werden, sagt Thomas Lange und führt das Beispiel Fußballplatz des FC Kray an, wo die Strahle Richtung Autobahn mit Sichtblenden verkleidet seien. Und wenn Verkehr und die Skateranlage die Tierwelt nicht störten, könne das dann durch Licht geschehen, fragt er skeptisch.
Jugendliche sollen sich zum Thema Beleuchtung äußern
Das Thema Beleuchtung ist für den Jugendreferenten daher längst nicht vom Tisch: Nach den Sommerferien möchte er zunächst mit den Jugendlichen darüber sprechen.