Essen-Freisenbruch. Geschäfte, Büros, Arztpraxen: Die Ladenflächen im neuen Freisenbrucher Einkaufszentrum sind bereits vermietet. Fertig soll es 2022 sein.

Freisenbrucher Bürger warten sehnsüchtig auf neue Einkaufsmöglichkeiten in ihrem Stadtteil, erste Pläne dazu reichen bis 2015 zurück: Jetzt stellte der Oldenburger Projektentwickler List Develop Commercial detaillierte Pläne für neue Einkaufszentrum an der Kreuzung Bochumer Landstraße/Sachsenring vor – mit einer Ansicht des Gebäudekomplexes. Der entsteht auf dem rund 9000 Quadratmeter großen Grundstück, vorgesehen ist ein Mix aus Handel, Büro, Dienstleistung, Wohnen und Parken. Die Fertigstellung peilt das Unternehmen für 2022 an.

„Die gewerblichen Flächen sind so gut wie vermietet“, sagt SPD-Ratsfrau Barbara Soloch, die die Bürgerversammlung organisiert hatte. Da Anwohner schon seit geraumer Zeit fehlende Geschäfte etwa entlang der Bochumer Landstraße und auf die schlechte Einkaufssituation im nahem Umfeld kritisieren, sei der Andrang bei der Infoveranstaltung entsprechend groß gewesen, sagt die Ratsfrau, die diese Versammlung bereits wiederholt angeboten hat.

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Geeigneter Standort zur Verbesserung der angespannten Lebensmittelversorgung

So manchen Leerstand an der Bochumer Landstraße beklagen die Bürger in Freisenbruch.
So manchen Leerstand an der Bochumer Landstraße beklagen die Bürger in Freisenbruch. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dieses neue Quartier soll nun laut Investor ein Versorgungs- und Dienstleistungsmittelpunkt in zentraler Lage im Stadtteil werden. „Die verschiedenen Nutzungsweisen beeinflussen sich gegenseitig positiv und schaffen so einen Mehrwert für einen ganzen Stadtteil“, ist Michael Garstka, Geschäftsführer von List Develop Commercial, überzeugt. „Damit haben wir nun endlich einen geeigneten Standort zur Verbesserung der angespannten Lebensmittelversorgung im Stadtteil gefunden“, pflichtet Ronald Graf, Amtsleiter des Amtes für Stadtplanung und Bauordnung, bei. An dem Konzept arbeite das Projektteam eng mit der Stadt und den Kottmair Architekten aus Köln zusammen.

Nach dem Abriss der bestehenden Wohn- und Geschäftshäuser soll auf dem Areal ein viergeschossiges Gebäude mit rund 10.000 qm Fläche entstehen. Im Unter- und Erdgeschoss sind Flächen für den Handel geplant, während im ersten Obergeschoss rund 1500 Quadratmeter für Büros, Arztpraxen oder Dienstleister vorgesehen sind. Die Geschosse drei und vier werden zu Wohnraum, dort wird es laut Plänen Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen mit Balkon und 60 sowie 90 qm geben. Auf einem Parkdeck sollen etwa 70 Stellplätze für Bewohner, Mieter und Besucher entstehen.

Entstehen sollen zwei ebenerdige Haupteingänge

Die Lage des geplanten Quartiers in Freisenbruch

Das Grundstück, auf dem das Quartier entstehen soll, liegt zwischen Bochumer Landstraße und Sachsenring. Die Bochumer Landstraße markiert die zentrale Verkehrsader des Stadtteils und führt in der einen Richtung nach Bochum-Wattenscheid und in der anderen Richtung nach Steele.

Im Laufe der Jahre sind so manche Geschäfte in Freisenbruch aufgegeben worden, so dass das Einkaufen vor allem für diejenigen immer beschwerlicher geworden ist, die nicht mobil sind. Die angespannte Situation führte auch dazu, dass etwa im Schreibwarenhandel Waschpulver und Konserven zum Sortiment zählten.

Eine besondere Herausforderung bei diesem Projekt sei die Hanglage des Grundstückes an der Kreuzung Bochumer Straße/Sachsenring, wie Daniel Hille, zuständiger Projektentwickler des Unternehmens, erklärt: „Wir haben zwischen der Bochumer Landstraße und dem künftigen Parkplatz, der an den Sachsenring angeschlossen ist, einen Höhenunterschied von ungefähr fünf Metern.“ Sie hätten also zwei ebenerdige Haupteingänge geschaffen: Das Erdgeschoss werde von der Bochumer Landstraße fußläufig erschlossen, das Untergeschoss werde hingegen über die Parkmöglichkeit am Sachsenring ebenerdig zugänglich sein. Ein geplanter Rollsteig soll beide Ebenen verbinden und die barrierefreie Verbindung schaffen.

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Zu den Flächen im Zentrum verkündete der Investor: Noch bevor er den Bauantrag eingereicht habe, seien die Handelsflächen im Unter- und Erdgeschoss des Zentrums bereits vermietet. In der unteren Etage werde sich künftig ein Verbrauchermarkt befinden, das Erdgeschoss bezögen ein Lebensmitteldiscounter und eine Drogerie. „Der frühzeitige Erfolg bei der Vermietung zeigt uns, dass wir den richtigen Nutzungsmix für die Nahversorgung zusammengestellt haben“, freut sich Michael Garstka. Eine kleinere Handelsfläche von 200 Quadratmetern im Erdgeschoss, die Büro- und Dienstleistungsflächen sowie die Wohnungen seien noch zu vermieten.

Bauantrag soll Anfang 2020 eingereicht werden

Nun werde das Projektteam zunächst den Bauantrag für den Neubau erarbeiten, Anfang 2020 soll dieser voraussichtlich eingereicht werden. Zudem bereite die Stadt der Bebauungsplanentwurf vor, den Bürger Anfang 2020 einsehen können sollen. Läuft alles nach dem aktuellen Zeitplan, sei mit der Fertigstellung des Neubaus 2022 zu rechnen.