Essen-Freisenbruch. . Die Bochumer Landstraße beleben, Parks und Siedlungen pflegen: Das wünschen sich vier Freisenbrucherinnen für ihren (Lieblings-)Stadtteil.
Vier Frauen – ein Stadtteil: Beim Elterncafé im Bürgerhaus Oststadt treffen sich Sylvia Kansy, Sandra Kuhlmann, Manuela Lubitz und Sonja Kramer in Freisenbruch. Hier sind sie aufgewachsen, mehrfach umgezogen, verlassen aber würden sie ihren Stadtteil aber nie. Sie schätzen das viele Grün, die Nachbarschaft und nicht zuletzt seit vielen Jahren das Bürgerhaus. Wünsche, was besser werden könnte, haben sie durchaus.
Ein großes Thema sind fehlende Einkaufsmöglichkeiten an der Bochumer Landstraße, wo viele Geschäfte leer stehen, beklagt nicht nur Manuela Lubitz (48). „Auch gut erreichbare Lebensmittelläden gibt es in dem Bereich nicht mehr“, ergänzt Sonja Kramer. Die 50-Jährige berichtete von einer skurrilen Folge: „Ein Schreibewarenladen bietet inzwischen Alltagsdinge wie Toilettenpapier und Eier an.“
Brombeeren wuchern und Sturmschäden blieben
An der Bochumer Landstraße herrsche vor allem auch Parkplatznot, nennt Sylvia Kansy ein weiteres Problem, das manchen Anwohner plagt. Das führt bei ihr etwa dazu, „dass ich mir manchmal überlege, ob ich überhaupt kurz einkaufen fahre, weil ich dafür meinen Parkplatz aufgebe.“
Vom täglichen Einkauf zur Freizeit: Hinter dem ehemaligen Kröger-Möbelhaus befindet sich der Park, in dem Manuela Lubitz gern mit ihrem Hund Gassi geht. Allerdings wuchern die Brombeeren dort so stark, dass die Fläche immer kleiner werde. Das wirke ungepflegt, zudem hätte nach dem letzten Sturm niemand dort aufgeräumt.
Wiesen hinter dem Bürgerhaus sind voller Hundehaufen
Immerhin, lobt sie, sammeln die Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner ein. Im Gegensatz zu den Wiesen hinter dem Bürgerhaus, wo es schlimm sei. Und in benachbarten Siedlungen wie dem Bergmannsfeld wäre mehr Rücksicht gut, was etwa achtlos weggeworfenen Müll angeht. Bei Hundehaltern könnten befüllte Tütenspender helfen, glaubt Sandra Kuhlmann. „Zudem wären mehr Mülleimer und Parkbänke gut.“
Vernachlässigt wurden in der Vergangenheit besonders die Spielflächen für Kinder, darin sind sich die Mütter einig. „Bolzplätze, die wir Affenkäfige nannten, sind abgebaut worden“, sagt Manuela Lubitz. Spielplätze sollten als Ersatz folgen etwa am Sperrvogelweg, „gebaut wurden sie nie“. Sandra Kuhlmann indes hätte sich für ihre beide Söhne mehr Angebote im Stadtteil gewünscht: „Oftmals wurden Selbstverteidigung oder Tanzangebote für Mädchen angeboten.“
Bürgerhaus möchte gern Judokurs anbieten
Die Verantwortlichen im Bürgerhaus Oststadt würden ihre Kurse gern um Judo erweitern, sagen Marita Schimnatkowski und Liane Humberg. Die Nachfrage sei da, ein Trainer ließe sich finden, aber es fehle einfach der Raum dafür. Denn so groß das Bürgerhaus ist, die Räume seien stets belegt – was wiederum ein gutes Zeichen ist.
>>SECONDHAND-LÄDCHEN HOFFT AUF KLEIDERSPENDEN
Hosen für zwei Euro, Winterjacke oder gefütterte Stiefel für fünf Euro, Handtaschen, Spielzeug oder Lampen: All diese gebrauchten Sachen gibt es im Secondhand-Lädchen im Bürgerhaus Oststadt, Schultenweg 37-41. Geöffnet hat der mittwochs, von 13 bis 17 Uhr. Betreut wird die Anlaufstelle, die vor allem junge Frauen mit Kindern, aber auch Senioren ansteuern, seit vielen Jahren von den beiden Ehrenamtlichen Helga Vogel und Manuela Cagnardi. Sie bieten nicht nur Kleider an, sondern haben auch regelmäßig ein offenes Ohr.
Da sich die Regale vor Weihnachten nun gelichtet haben, hoffen sie auf neue Kleiderspenden. Diese werden für geringe Beträge verkauft, das Geld gehe an umliegende Kitas oder Schulen, die sich zum Beispiel Tassen oder Teppiche kaufen.
Spenden können außerhalb der Öffnungszeiten vor dem Secondhand-Lädchen abgelegt werden.