Essen-Kray. Inliner, Biker und Scooterfahrer nutzen die Skateranlage im Volksgarten Kray: Die soll ausgebaut werden, allerdings ohne Beleuchtung.
Schon als die Stadt im Vorjahr angekündigt hat, 120.000 Euro in die Skateranlage im Volksgarten Kray zu investieren, waren Nutzer wie Politiker positiv überrascht. Nun sollen die Baukosten insgesamt 270.000 Euro betragen, um die Anlage zu erweitern. Entscheiden wird darüber der Ausschuss für Finanzen und Beteiligungen im September. Schon jetzt erklärt die Stadt aber, dass sie die von den Bezirksvertretern angeregte Beleuchtung als kritisch erachtet.
Als Grund für die Pläne an der Skateranlage nennt die Stadt deren große Beliebtheit bei Skateboardern, Inlinern, BMX- und Scooterfahrern. Diese positive Resonanz und auch die Kapazität auf dem Gelände führten zunächst zu Überlegungen, das Angebot auszubauen und dann zu einem Workshop. Bereits Ende 2017 kamen auf Initiative des Julius-Leber-Hauses, des Geckomobils und Grün und Gruga die Nutzer zusammen. „Mit viel Einsatz und Insiderwissen der sportbegeisterten Jugendlichen wurde ein Modell gebaut, welches nach Prüfung durch Grün und Gruga als Grundlage für die Kostenschätzung und die weitere Planung diente“, erklärt die Verwaltung. Diese Pläne wirkten auch der deutlichen Unterversorgung mit Spielflächen im Stadtteil entgegen. Denn vor allem für Jugendliche gebe es deutlich zu wenig Angebote.
Barrierefreier Zugang berücksichtigt auch Nutzer mit Rollstuhl
Die Weiterentwicklung des ursprünglichen Entwurfes für die Skateranlage habe dann aber gezeigt, dass die gewünschten Einbauten höhere Kosten verursachen als zunächst ermittelt. Dafür soll es nun im ersten Bauabschnitt eine weitere 600 Quadratmeter große Fläche mit neuen Elementen („Poolcorner mit Spine“, „Bank Hip“, „Funbox“) geben. Diese seien insgesamt so ausgewählt worden, dass sie alle Anspruchsniveaus bedienen könnten. Bezirksvertreter wie Klaus-Dieter Feige sind auch darüber erfreut, dass an Gruppen, etwa Scooter- oder Rollstuhlfahrer, gedacht worden ist: „Von dieser Planung sind wir wirklich überzeugt“, sagt der CDU-Politiker. Denn ein barrierefreier Zugang berücksichtigt auch Nutzer mit Rollstuhl. Diese machten einen immer größeren Teil der Sportler aus. Unter diesen sind Kleinkinder mit Laufrad ebenso vertreten wie auch Biker, Inliner und Skater.
Sie hätten vor allem gern in den Sommermonaten die Anlage mit Hilfe von Beleuchtung auch in den späteren Abendstunden genutzt. Das aber widerspreche laut Stadt einerseits den Auflagen des Lärmgutachtens, das die Nutzungszeit auf 20 Uhr begrenzt. „Hinzu kommen die Bedenken wegen der angrenzenden Autobahn 40“, sagt Klaus-Dieter Feige, nachdem ein Vertreter von Grün und Gruga den Bezirksvertretern in der vergangenen Sitzung den Stand der Planungen erläutert hat.
Beleuchtung hätte 100.000 Euro zusätzlich gekostet
Das Flutlicht, das die Nutzung der Skateranlage in der Dämmerung ermöglichen würde, könnte in dem Landschaftsschutzgebiet auch die Fauna beeinträchtigen. „Das ist für uns absolut nachvollziehbar. Außerdem hätte allein die Beleuchtung mehr als 100.000 Euro zusätzlich gekostet“, sagt der Politiker. Aus Sicht der Verwaltung würde die Beleuchtung die Nutzungszeit ohnehin nur unwesentlich verlängern. In der dunklen Jahreszeit würden diese Anlagen erfahrungsgemäß deutlich weniger befahren. Wegen der hohen Kosten und der schwierigen Lage soll deshalb auf eine dauerhafte Beleuchtung verzichtet werden, kündigt die Stadt an und verweist auf mobile Beleuchtung, die in Einzelfällen möglich erscheine.
Mit dieser Entscheidung können auch die Politiker gut leben: Daher gebe es keinen Missmut über die Absage an die Beleuchtung, vielmehr herrsche Vorfreude wegen der guten Nachricht zu den Plänen für die Skateranlage. Die sind nun so weit fortgeschritten, dass die Ausschreibung noch in diesem Jahr erfolgen kann, wenn der Ausschuss grünes Licht gibt. Der Baubeginn könnte 2020 erfolgen.