Essen-Steele. Schon seit 2016 müssen Autofahrer auf der Westfalenstraße Geduld mitbringen. Nun kommt die nächste Hiobsbotschaft: Die Fahrbahn ist abgesackt.
. Im Januar wurde noch vermeldet, dass sich die Dauerbaustelle auf der Westfalenstraße auf der Zielgeraden befindet, die Arbeiten im Frühjahr abgeschlossen sind. Dort wird seit August 2016 eine insgesamt 1,4 Kilometer lange Abwasserleitung verlegt. So lange ist eine der Hauptverkehrswege nach Steele nur mit erheblichen Einschränkungen befahrbar.
Da für lange Zeit auch noch die Steeler Straße gesperrt war und immer noch teilweise ist – dort werkeln seit dem Jahr 2017 sowohl die Stadtwerke Essen als auch die Ruhrbahn vor Ort – schien es zeitweise, als wäre der Stadtteil an der Ruhr fast gar nicht mehr auf normalem Weg und schnell erreichbar, quasi vom Rest der Stadt abgeschnitten. Zudem waren im Frühjahr 2017 auch noch Felsen hinter der Wohnbebauung oberhalb der Westfalenstraße abgerutscht, die Sicherung des Hangs wurde erst in diesem Frühjahr vorgenommen.
Ein Auto ist bereits im Loch hängengeblieben
Felsiger Boden sorgte für Verzögerungen
Drei Kolonnen arbeiteten zeitgleich auf der Großbaustelle Westfalenstraße, auf der seit August 2016 eine insgesamt 1,4 Kilometer lange Abwasserleitung verlegt wird.
Rund zwei Jahre sollte die Maßnahme der Stadtwerke eigentlich dauern, doch dann gab es Verzögerungen. Grund sind laut Stadtwerke viele alte Leitungen sowie der mitunter felsige Boden.
Mit Abschluss der Baumaßnahme liegen unter der Westfalenstraße zwischen der Kunstwerkerstraße und Am Deimelsberg Rohre, die einen Durchmesser von 70 bis 160 Zentimetern haben. Beim alten Kanal waren das etwa 30 Zentimeter.
Doch bevor die Autofahrer aufatmen können, die Asphaltdecke endlich geschlossen und erneuert ist, kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Ein tiefer Riss geht durch die Westfalenstraße, kurz vor der Ruhrallee ist die Fahrbahn einfach abgesackt. Die Polizei spricht von einem erheblichen Schaden. Ein Auto ist bereits mit einem Rad in einem Loch auch hängen geblieben. Die Westfalenstraße ist seit Dienstagabend an der Stelle in Richtung Ruhrallee gesperrt.
Die Essener und allen voran diejenigen, die täglich die Westfalenstraße befahren, haben langsam keine Geduld und kein Verständnis mehr: „Wie lange ist diese Straße jetzt eigentlich schon ein Trümmerfeld? Drei oder vier Jahre? Schlaglöcher und Flicken kennt man ja schon seit über zehn Jahren“, schreibt ein resignierter Leser im Internet unter die neueste Meldung.
Stadtwerke haben alle Wasserleitungen überprüft
Warum die Straße abgesackt ist, ist noch nicht klar. Allerdings gab es bereits im vergangenen Jahr auf der Westfalenstraße einen Tagesbruch. Nachdem inzwischen die Stadtwerke die neuen Wasserleitungen „abgehört“ haben, ist zumindest schon einmal klar: Hier ist die Ursache nicht zu finden. „Wir haben die Wasserleitungen und die Abwasserleitung überprüft. Hierbei konnte kein Defekt an den Leitungssystemen festgestellt werden. Somit liegen auch keine Unterspülungen oder Hohlraumauswaschungen durch Leitungen der Stadtwerke Essen vor“, erklärt die Presseabteilung der Stadtwerke. Deswegen ist das städtische Amt für Straßen und Verkehr für den Schaden zuständig.
Pro Richtung ist eine Fahrspur vorhanden
„Wir gehen derzeit davon aus, dass es ein Tagesbruch ist“, sagt Jasmin Trilling vom Presseamt der Stadt. Eine Ursachenforschung wolle man derzeit nicht betreiben, „das hat keine Priorität“. Vielmehr müsse jetzt erst einmal ein Unternehmen gefunden und beauftragt werden, die Fahrbahn zu reparieren. „Das ist nicht so einfach. Derzeit sind die Auftragsbücher voll“, macht Trilling keine große Hoffnung auf eine zeitnahe Behebung des Schadens. Allerdings sei die Westfalenstraße an besagter Stelle nicht mehr gesperrt: Pro Richtung gibt es zumindest eine Fahrspur. was aber im Umkehrschluss bedeutet: Die Dauerbaustelle Westfalenstraße bleibt erhalten.