Essen-Steele. Der Mountainbike Sportverein Steele hat auf seinem Vereinsgelände an der Wolfskuhle in Eigenarbeit einen „Dirt-Park“ gebaut.
Schon beim Zuschauen könnte einem schwindelig werden: Es sind atemraubende Tricks, die die Dirt-Biker vom Mountainbike Sportverein Essen-Steele 2011 mit ihren Rädern zeigen. Trainieren können sie nun im eigenen Dirt-Park auf dem Vereinsgelände, dem ehemaligen Sportplatz an der Wolfskuhle.
Norman Brassel, seine Kumpels und ganz viele aus dem Verein haben mit angepackt und den Parcours in Eigenarbeit gebaut. Irgendwer hat nachgerechnet: 35.000 Stunden harte Arbeit stecken drin, dazu viel Schweiß, Herzblut und zwei Jahre Planung. Entstanden ist ein zehn Meter hoher Start-Turm aus Holz und eine Rundstrecke, auf der die Dirt-Biker ihre Kunststücke präsentieren können. Ach so! Dirt Bikes, das sind stabile, kleinere Mountainbikes ohne Gangschaltung, also nichts für die Straße, eher etwas für Überflieger.
70.000 Euro an Zuschüssen
Das Vereinsgelände, das der Mountainbike Sportverein Steele vor fünf Jahren auf dem ehemaligen Sportplatz eingerichtet hat, wäre damit komplett, berichtet Anika Bruch vom Vorstand. Dies auch dank der finanziellen Unterstützung durch die Sport- und Bäderbetriebe, den Essener Sportbund und die Bezirksvertretung. 70.000 Euro sind an Zuschüssen in den Bau des Dirt-Parks geflossen.
Den Weg ins Sauerland oder in die Niederlande, wo es sogar überdachte Trainingsstrecken gibt, können sich die Sportler ab sofort also sparen. In Steele denken sie zumindest über eine Teilüberdachung nach.
Park soll noch in diesem Jahr für alle öffnen
Noch steht der Dirt-Park nur Vereinsmitgliedern offen. Doch das könnte sich schon bald ändern. „Wir bekommen für unser Vereinsgelände einen Platzwart. Sobald der da ist, wollen wir den Park für alle öffnen, vielleicht noch in diesem Jahr“, so Anika Bruch. Dann könnte der Dirt-Park in Steele zu einer Alternative für jene werden, die ihrem Hobby in Wäldern nachgehen und dort zum Leidwesen der städtischen Förster Rampen und Sprungschanzen bauen. Denn das ist verboten. Im Schellenberger Wald hat Grün und Gruga einen solchen illegalen Parcours schon mal abgeräumt. Wenige Wochen danach hatten die Biker eine neue Strecke gebaut.
Das Image der Dirt-Biker ist auch deshalb nicht das beste. „Wir hoffen , dass wir dazu beitragen können, dass sich das ändert“, sagt Anika Bruch. Als Mutter zweier Söhne, neun und drei Jahre alt, sei sie froh, wenn die Kinder unter Aufsicht trainieren könnten, was beim Mountainbike Sportverein Steele der Fall ist. Anika Bruch ist übrigens durch ihren Mann zum Dirt-Bike-Sport gekommen. Selbst fährt sie nicht. „Auf dem Rad fühle ich mich unsicher“ – und engagiert sich deshalb lieber in der Vorstandsarbeit.