Essen-Kupferdreh. . Bei der 13. Drachenboot-Regatta des Turnvereins Kupferdreh starteten 25 Leistungs- und Freizeitteams. Die Rennen sind auch bei Firmen beliebt.
- Zum 13. Mal fand eine Drachenboot-Regatta beim TV Kupferdreh statt
- Leistungs- und Freizeitteams hatten gemeinsam Spaß
- Sportart ist auch Firmen beliebt, um den Zusammenhalt im Team zu fördern
Auf dem Steg drängeln sich die Teams beim Bootswechsel. Während sich die matten Kämpfer, die gerade ihr Rennen hinter sich haben, abklatschen, gleiten schon die nächsten Kontrahenten in die Boote. Mit einem starken Sauger zieht ein Helfer noch Wasserlachen aus den Gefährten. Ein Nachzüglerteam stimmt sich mit Kampfgeschrei auf den Wettkampf ein. „Achtung, gleich geht es los“, gibt Organisatorin Diana Ricken das Kommando inmitten des Wirrwarrs. Sie hat alles im Blick, schließlich richtet der Kupferdreher Turnverein (TVK) unter der Kampmannbrücke bereits seine 13. Drachenboot-Regatta aus.
„Wir bieten heute zwei Wettkämpfe an. Im Kupferdreher Dreikampf starten die Leistungsteams, beim TVK Kurzstrecke plus sind das eher die Spaß- und Firmenmannschaften“, erläutert Diana Ricken und hat schon wieder die Augen auf der Strecke. „Ziieeht“, ruft sie, denn gerade liefern sich die vier Kontrahenten ein packendes Finish – eines der rund zehn Meter langen Boote mit dem kleinen Drachenkopf am Bug ist das Gefährt der Männer und Frauen der Drachenboot-Abteilung des TVK.
Wie ein wildgewordener Metal-Fan
Wie die Berserker stechen die 20 Sportler ihre Paddel ins Wasser, dirigiert durch den Steuermann am Heck und angetrieben vom Trommler am Bug, der wie ein wildgewordener Metal-Fan den Kopf im Takt nach unten und wieder nach oben wirft. „Nicht schlecht“, kommentiert Diana Ricken den zweiten Platz des Teams, nur die Eisvögel aus Duisburg waren besser. „Aber die sind auch ziemlich gut“, verrät die Organisatorin, bevor sie wieder das Wirrwarr auf dem Steg ordnen muss.
Insgesamt 25 Teams treten auf der Ruhr an und haben das Vereinsgelände in ein gewaltiges Fahrerlager verwandelt. Die am weitesten gereisten Starter kommen aus den Niederlanden und aus Norddeutschland. Mit dabei sind aber auch Teams, etwa die „RWE Energiebündel“ oder die „Hochtief Infras“, die etwas für das Teamgefühl am Arbeitsplatz tun. Wolfram Faust, fünffacher Weltmeister und mit seiner Agentur Drachenboot-Events.com Mitorganisator, erklärt warum: „Drachenbootfahren ist Teamwork pur und man kann prima quer einsteigen.“
Stephan Bühne (56) und Christa Zöller (68) gehören eigentlich zur Ruderriege des TVK, treten aber heute zum Spaß bei den Paddlern an. „Das ist schon etwas ganz anderes, man schaut nach vorn und hat einen ganz anderen Bewegungsablauf“, berichtet Christa Zöller. Mit ihrer Truppe haben sie die vereinsinterne Spaßmeisterschaft gewonnen, drei Freizeitteams hatte der TVK an den Start geschickt.
Ein sportliches Pärchen
Und so konnte man auch Mannschaften antreffen, in denen Mutter und Tochter gemeinsam ordentlich „Wasser ziehen“. So wie Hildegard (66) und Aline (28) Butterweck aus Überruhr. Ein sportliches Pärchen, die Mutter hat erst vor kurzem den zweiten Platz im Damenboot bei der Weltmeisterschaft in Australien geholt. Die Königsdisziplin der Tochter heißt Sanda und ist ein chinesischer Kampfsport. Mit der deutschen Meisterschaft in diesem Jahr war sie auch nicht gerade erfolglos.
„Mein Spaß-Team suchte noch Leute, da hab ich meine Tochter einfach gefragt“, erzählt Hildegard Butterweck. Die Angesprochene nickt. „Es war zwar anstrengend, aber ich hab’s ganz gut gepackt.“ Für das Teamfoto nehmen die beiden sich strahlend in die Arme. Wie so viele Bootsfahrer an diesem sonnigen Samstag.