Essen-Altenessen. Sanierung der WCs der Bückmannshofschule in Altenessen kostet 495.000 Euro. Die hohe Summe hängt mit der jahrelangen Vernachlässigung zusammen.
Über drei, vier Jahrzehnte haben Generationen von Schülern, Eltern und Lehrern darauf gewartet – nun endlich werden die Toiletten der Bückmannshofschule in Altenessen von Grund auf renoviert. Dafür hat die Stadt 495.000 Euro veranschlagt, und damit sogar 98.000 Euro mehr, als zunächst geplant.
Bereits seit ein paar Wochen laufen die Bauarbeiten auf dem Schulhof am Bückmannshof 16. „Vom Toilettenhaus bleiben eigentlich nur noch die Außenmauern stehen, alles andere wird komplett erneuert“, freut sich Katrin Wengerski stellvertretend für alle Betroffenen. Die Vorsitzende des Fördervereins hat gemeinsam mit anderen engagierten Eltern für die neuen Toiletten gekämpft, hat zuletzt in der Sitzung der Bezirksvertretung auf die Missstände aufmerksam gemacht – und ist dort offene Türen eingerannt. „Alle Politiker wussten um die katastrophalen Zustände und haben sich für uns stark gemacht“, so Wengerski, „manche waren selbst dort Schüler und konnten sich noch an die schlimmen Toiletten erinnern““
Toilettengebäude erhält auch eine Behindertentoilette
Laut Stadt bekommt das Toilettengebäude der Bückmannshofschule eine völlig neue Raumaufteilung. Im Rahmen der Sanierung ist auch eine Unisex-Behindertentoilette vorgesehen. Dafür muss der Zugang breiter und barrierefrei werden, außerdem wird auch ein neues Fenster eingebaut. Das gesamte Gebäude erhält zudem eine neue Dämmung, alle Elektroleitungen werden erneuert, ebenso die Heizung, die Lüftung und weitere technischen und die kompletten sanitären Anlagen.
Bislang gab es je vier Kabinen für Mädchen wie Jungen, „ich hoffe, dass es bei der Anzahl bleibt“, so die engagierte Mutter. Hinzu kommen noch neue Pissoirs mit automatischer Spülung. Laut Stadt soll die Umbaumaßnahme bis voraussichtlich Februar, März 2020 laufen. So lange nutzen die über 220 Grundschüler einen Toilettencontainer.
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Auch das alte Schulgebäude ist dringend sanierungsbedürftig
Noch nicht geklärt ist, wie nach der erfolgten Sanierung die Schultoiletten dann auch langfristig sauber gehalten und vor mutwilliger Zerstörung geschützt werden. „Denn das wird nötig sein“, so Wengerski. Man werde sich gemeinsam mit den Lehrern zusammensetzen und ein Konzept entwerfen. Wie das genau aussehen wird, sei noch unklar.
Selbst wenn mit der Erneuerung der Toilettenanlage ein wichtiger Punkt auf der To-do-Liste für die Grundschule gestrichen wird, viel zu tun bleibt immer noch. „Die gesamte Schule schleppt einen großen Sanierungsstau mit sich.“ Kein Wunder: Das zweigeteilte Gebäude gehört zu den ältesten Schulen im Essener Norden: ein Teil wurde 1895, der neuere Teil um 1920 erbaut.
Und noch ein weiteres Problem plagt die Grundschule: Vandalismus. „Der Schulhof ist leider nicht abschließbar. Das hat teilweise ganz schlimme Folgen“, klagt Katrin Wengerski. Sie plädiert deswegen dafür, das Schulhoftor mit einem Schloss zu versehen, „das wäre zumindest eine erste Maßnahme“.
Hier wird nach Montessori unterrichtet
Zum Kollegium der Bückmannshofschule gehören derzeit dreizehn Lehrerinnen und Lehrer, eine Sozialpädagogin und drei Sonderpädagoginnen.
Seit dem Einstieg in die offene Ganztagsschule zum Schuljahr 2004/05 kamen fünf Erzieherinnen und vier pädagogische Ergänzungskräfte hinzu. Der Ganztag besteht im Moment aus vier Gruppen.
Der pädagogischen Schwerpunkte an der städtischen Grundschule sind Freiarbeit nach dem Konzept Maria Montessoris in jahrgangsgemischten Klassen, individuelle Förderung und integrativer Unterricht.