Essen-Altenessen. . Im Dezember 2015 brach die Uferbefestigung des Kanals in Altenessen. An eine Reparatur ist nicht zu denken. Weil das Amt kein Personal hat.
Es ist nichts passiert. Und das bereits seit über einem Jahr. Noch immer ragt die gebrochene Spundwand in die Fahrrinne des Rhein-Herne-Kanals. Geborsten war sie nahe der Zweigertbrücke im Dezember 2015. Aber an eine Reparatur ist vorerst nicht zu denken: „In naher Zukunft wird nichts passieren. Denn wir haben keine Kapazitäten, um die Reparatur durchzuführen.“ Das sagt Sabine Kramer, Sachbereichsleiterin Bau- und Unterhaltung der Wasserstraßen. Da gehe es dem Wasser- und Schifffahrtsamt nicht besser als vergleichbaren Behörden wie etwa der Straßenverwaltung, die ebenfalls Personal suche.
3500 Felsen und Steine in den Kanal gekippt
Als die Spundwand auf der Altenessener Seite des Kanals gebrochen war, reagierte das Amt recht schnell. Denn es bestand die Gefahr, dass sich die Schiffe an den scharfen Kanten der Stahlteile den Rumpf aufreißen. Deshalb wurden auf einer Länge von 400 Metern 3500 Tonnen Felsbrocken und Steine in die Fahrrinne gebaggert, damit die verbliebene Wand nicht umkippt. Die Lastkähne und Ausflugsboote dürfen seitdem auch nur einspurig und zudem sehr langsam an der Stelle vorbeifahren.
Für Radfahrer und Spaziergänger bestand trotzdem die Gefahr, dass sie an der gebrochenen Spundwand abrutschen und in den Kanal fallen. Deshalb sichert seit einem Jahr ein Stahlmattenzaun den Bereich ab. Radfahrer werden aufgefordert, hier abzusteigen. Doch meist bleibt es bei dem frommen Wunsch.
Projektgruppe arbeitet auch nach einem Jahr noch nicht
Die bereits vor einem Jahr angekündigte Projektgruppe soll sich nicht nur mit der Altenessener Bruchstelle befassen, sondern mit der gesamten Problematik der Uferbefestigung. Schließlich waren die geborstenen Spundwände gerade einmal 40 bis 60 Jahre alt, hätten also eigentlich noch lange halten müssen. Es bleibt die Sorge, dass ein ähnlicher Schaden an anderer Stelle erneut auftreten könne.
Eine Sorge, die auch die Projektgruppe auf unabsehbare Zeit niemandem nehmen kann. „Sie ist unterbesetzt“, sagt Sabine Kramer tief. Das ist noch untertrieben, denn die Gruppe besteht derzeit lediglich aus einer Mitarbeiterin, die sich derzeit mit dem Altenessener Fall auch gar nicht befasst.
Generaldirektion in Bonn ist für das Personal zuständig
Für die Stellenbesetzungen ist nicht das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg, sondern die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn zuständig. Ob es personell eine Lösung gibt, war am Donnerstag auf Anfrage hin nicht zu erfahren.
So bleibt dem Duisburger Amt lediglich übrig, über seinen Außendienst die Stelle weiterhin im Auge zu behalten. Das ist auch dringend geraten, den im Untergrund liegen Rohrleitungen von Energieversorgen. Ansonsten passiert hier – wie gesagt – nichts.