Essen-Altenessen. . Vor einem halben Jahr brach eine Spundwand nahe der Zweigertbrücke in Altenessen. Radfahrer und Spaziergänger können Bruchstelle wieder passieren.
Achim Feldhordt (47) atmet auf: Jetzt kann der Karnaper endlich wieder mit seinem Hund den Rhein-Herne-Kanal bis zum Nordsternpark entlang spazieren. Denn die Sperrung des südlichen Ufer-Radwegs wurde vor einigen Tagen aufgehoben. Doch die Ursache ist noch längst nicht beseitigt: Die zerborstene Spundwand ragt noch immer nahe der Zweigertbrücke zwischen Altenessen und Karnap in die Wasserstraße hinein. Daran wird sich auch noch lange nichts ändern.
Bereits seit Dezember zwingen die gefährlich spitzen Stahlteile die Kapitäne, ihre Pötte langsam und vorsichtig an den grünen Bojen vorbei zu schleusen. 400 Meter lang ist dieser Abschnitt. Im Winter hatte das Wasser- und Schifffahrtsamt Meiderich hier die Böschung vor einem weiteren Abrutschen gesichert. „Wir haben 3500 Tonnen Schüttsteine eingebracht, damit nichts nachrutschen kann“, berichtet Dirk Radermacher, Sprecher des Schifffahrtsamtes.
Tief im trüben Wasser
Während von den im trüben Kanalwasser liegenden Steinen nichts mehr zu sehen ist, hat sich am Ufer etwas getan: Auf etwa 50 Meter länge trennt jetzt ein Stahlmattenzaun die Bruchstelle vom Ufer-Radweg. „Sicherheit steht bei uns an erster Stelle, deshalb fordern wir die Radfahrer auch auf, abzusteigen. Aber die meisten machen das ja nicht“, sagt Dirk Radermacher.
Wie bereits im Januar angekündigt, untersucht die Bundesanstalt für Wasserbau in Karlsruhe, warum die noch gar nicht alten Spundbohlen durchgerostet sind und welche Auswirkungen das auf den Boden in der Böschung hat. Mit einem Ergebnis kann die Bundesanstalt noch nicht aufwarten.
Inzwischen hat die Behörde im Internet doch noch einen Hersteller gefunden, der Spundwände produzieren kann. Die Hoffnung darauf war zu Jahresbeginn geschmolzen, weil der letzte deutsche Hersteller aus Dortmund die Produktion aufgegeben hatte.
Trotzdem steht bisher nicht fest, was die Reparatur allein an diesem Kanalabschnitt kosten werde. Das Wasser- und Schifffahrtsamt wird nun eine Projektgruppe aufstellen, die sich mit der gesamten Problematik der Uferbefestigung befassen soll. Allein das Personal für diese Gruppe fehle noch und müsse erst gefunden werden, dämpft Dirk Radermacher Hoffnungen auf eine baldige Lösung des Problems.
Eins könne er allerdings ausschließen: Wasser tritt an der Bruchstelle nicht aus. Diese Befürchtung geht allerdings in Karnap um.