Essen-Vogelheim. . Auf Einladung der CDU-Gruppe „Migranten in der Union“ diskutierte Ordnungsdezernent Christian Kromberg über Sicherheit und Sauberkeit in Vogelheim.

Zerschlagene Scheiben an Bushaltestellen, brennende Mülleimer auf dem Spielplatz – was die Anwohner am Dienstagabend von ihrem Stadtteil erzählen, zeichnet ein klares Bild von Vogelheim. Beim Bürgerdialog sind Sadik Cicin, Vorsitzender des CDU-Arbeitskreises „Migranten in der Union“, Ordnungsdezernent Christian Kromberg und Uwe Kutzner vom CDU-Ortsverband Altenessen-Süd zusammengekommen. Mit ihnen sprechen rund 25 Bürger über Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit – und sind sich oft nicht einig, wer die Verantwortung trägt.

„Das sind Themen, die die Menschen bewegen“, sagt Kromberg. „Denn auch wenn die Stadt kriminalstatistisch sehr sicher ist, gibt es immer wieder Situationen, in denen sich die Leute bedroht und unsicher fühlen.“

Ein Thema, das viele Vogelheimer betrifft, ist die Einbruchskriminalität. „Die ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen“, sagt Kromberg. „Und auch wenn der materielle Verlust nicht hoch ist, sitzt der ideelle Schaden oft tief.“ Darum plädiert er für mehr Achtsamkeit. „Häufig wissen die Menschen nicht einmal, wer neben ihnen wohnt. Wir müssen mehr aufeinander achten und Eigeninitiative zeigen.“ Dazu gehöre auch, bei Kleinigkeiten die Polizei zu rufen.

Polizei kann nicht für absolute Sicherheit sorgen

Auch Gewalt wird an dem Abend zum Thema. „Bei der Bekämpfung von Gewalt ist die Polizei gefragt, aber sie kann nicht für absolute Sicherheit sorgen. Kriminalität ist Teil einer demokratischen Gesellschaft.“ Hier will sich Kromberg für eine stärkere Videoüberwachung im öffentlichen Raum einsetzen. „Die Kriminalität wird so zwar nicht im ersten, aber im zweiten Schritt verhindert“, sagt der Ordnungsdezernent. „Und es stärkt das subjektive Sicherheitsgefühl.“

Anwohner Peter Wallutis sieht vor allem Versäumnisse in der Stadtentwicklung und Verkehrsplanung. Er meint, eine Entlastung für die Hafenstraße und die umliegende Wohngegend würde auch zu mehr Lebensqualität führen. „Achtsam sind die Bürger, die sich wohlfühlen und sich mit dem Stadtteil identifizieren. Das geht nicht, wenn der Stadtteil 25 Jahre lang vernachlässigt wird“, sagt der Heilpraktiker. „Wir müssen den Verkehr aus den Wohngebieten rausholen, damit sie sich stabilisieren. Wir Bürger sind dabei, aber ich kann keine Schule renovieren oder den Verkehr planen.“ Christian Kromberg sieht hier auch die Anwohner in der Verantwortung: „Das ist unsere Stadt – nicht nur die der Verwaltung, sondern auch die der Bürgerinnen und Bürger. Jeder hat seinen Beitrag zu leisten.“

Insbesondere in Bezug auf das Zusammenleben gibt es Diskussionsbedarf. Denn, so äußern sich viele der Bewohner, hätten ihre Mitmenschen den Respekt verloren, der für eine gute Gemeinschaft nötig sei. Diese Konflikte lägen auch an dem Mix der Kulturen, sagt Kromberg. „Es gibt unterschiedliche Auffassungen davon, wie man sich benehmen soll – ob im Park oder im Schwimmbad. Es muss ein Konsens über richtiges Verhalten bestehen.“ Hier sind sich Redner und Zuhörer einig: Ohne Grundregeln könne es nicht funktionieren.

„Der Stadtteil lebt von den Menschen, die hier wohnen“, sagt Christian Kromberg am Ende des Abends. „Die Alteingesessenen und die Neuankömmlinge müssen bereit sein, den Dialog zu führen und die Regeln neu zu entdecken.“