Essen-Altenessen. Eine der größten Modernisierungen alter Mietquartiere in Essen steht im Schürenfeld und Loskamp an. Bis zu 300 Wohnungen sind davon betroffen.
Im Altenessener Schürenfeld und Loskamp steht mittelfristig eine der größten Modernisierungen von alten Mietquartieren in dieser Stadt an. Als Auftakt will Eigentümer Vivawest bis Anfang 2018 zwei neue Mehrfamilienhäuser auf dem Gelände des ehemaligen Waschhauses am Schürenfeld bauen. Von den weiteren Planungen sind voraussichtlich bis zu 300 Wohnungen betroffen.
„Die Neubauten sehen wir als sehr sinnvoll an“, kommentiert Detlef Robrecht, Leiter der Bauaufsicht im städtischen Planungsamt, den Bauantrag, den Vivawest in den vergangenen Wochen an die Stadtverwaltung gestellt hat. Eigentümer Vivawest schreibt auf Anfrage dieser Zeitung: „Wir planen zwei Neubauten mit jeweils 16 Wohnungen, die einem hohen Standard für seniorengerechtes Wohnen entsprechen und über Aufzugsanlagen, attraktive Grundrisse und einen zeitgemäßen Komfort verfügen.“
Nachbarn rechnen mit Abriss der Vivawest-Wohnungen
Mit dem Schlüsselwort „zeitgemäß“ lässt sich wohl auch der Rest der Ideen zusammenfassen, mit dem der Eigentümer die Siedlung für die Zukunft vorbereiten will und die aufgrund der Menge von knapp 300 Wohnungen die Politiker vor Ort alarmiert hatte. „Die Voranfrage basiert auf einer Ideenskizze. Entscheidungen dazu sind noch keine getroffen“, so das Unternehmen, das im Jahr 2012 durch den Zusammenschluss von Evonik Immobilien und der THS entstanden ist. „Erst nach der Fertigstellung der neuen Häuser kommen gegebenenfalls nächste Entwicklungsschritte im Quartier zu tragen“, schreibt Vivawest noch sehr unbestimmt. Hört man sich in der Siedlung um, so erfährt man mehr. Die Nachbarn gehen davon aus, dass die doch mittlerweile ziemlich unansehnlichen Mehrfamilienhäuser mit den roten Außenverkleidungen an Schürenfeld und Loskamp zur Disposition stehen. „Die sollen doch schon lange weg“, kommentiert ein Nachbar. Allerdings erklärt ein Blick auf die zahlreichen Fassaden, warum der Eigentümer sich derzeit mit konkreten Plänen zurückhält. In den meisten Wohnungen leben noch Menschen. Darüber hinaus ist der Altersschnitt am Schürenfeld enorm hoch – keine Mieter, die gerne umziehen.
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Aus dem Umfeld hört man jedoch schon mehr Details zu der Zukunft an Schürenfeld und Loskamp und dem anstehenden Erneuerungsprozess – oder den verschiedenen Möglichkeiten: So soll es sich sowohl um Abriss mit Neubau handeln, wie auch um Modernisierungen der vorhandenen Substanz, etwa durch ein Zusammenlegen von Wohnungen. Wahrscheinlich noch vor der Sommerpause soll Vivawest in der zuständigen Bezirksvertretung (BV) V berichten.