Essen. . Nach dem Beschluss der Kassenärztlichen Vereinigung, Notfallpraxen zu reduzieren, gibt es Kritik - und Sorge um die Notfallpraxis am Philippusstift in Essen-Borbeck.
Für den Erhalt der Notfallpraxis am Philippusstift hatte sich die Borbecker Bezirksvertretung IV bereits Anfang Dezember einstimmig ausgesprochen. Anlass war die Diskussion um die Reduzierung von Notfallpraxen, im Essener Norden zugunsten des Marienhospitals in Altenessen.
Während der Kreisstellenvorstand Essen der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) keine Veranlassung für eine Zusammenlegung der Notfallpraxen sieht, hat die KVNO-Vertreterversammlung dennoch beschlossen, das ärztliche Notdienst-Netz auszudünnen und zu reformieren. Das wird allerdings noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Obwohl noch nicht entschieden ist, welche Auswirkung der Beschluss auf die beiden Praxen im Essener Norden hat, wird erste Kritik laut.
Aus Pilotprojekt wurde flächendeckendes Versorgungsnetz
Für die CDU Borbeck-Mitte schreibt Ratsmitglied Margarete Roderig: „Als Borbecker Ärzte vor rund 20 Jahren die Vorreiterrolle übernahmen und in Eigenverantwortung eine Notfallpraxis einrichteten, gab es nicht wenige Zweifler. Aus diesem Pilotprojekt ist inzwischen ein fast flächendeckendes Versorgungsnetz geworden, das vor allem bei der stetig schrumpfenden Krankenhauslandschaft und der älter werdenden Gesellschaft unverzichtbar ist. Ein besonderes Plus ist in Borbeck auch die enge Zusammenarbeit mit der Notaufnahme des Philippusstiftes, wodurch lange Wartezeiten und weite Wege oftmals vermieden werden können.“
Nach Schließung des Bethesda-Krankenhauses sollten die Borbecker wie nach Sturmtief Ela zusammen halten und nun selbst einen Sturm der Entrüstung auslösen, „damit aus diesen Plänen keine bittere Wahrheit wird“.
Für den Borbecker Bürger- und Verkehrsverein schreibt Susanne Asche: „Eine stark frequentierte Notfallpraxis in einem gut funktionierenden Krankenhaus aus ökonomischen Gründen schließen zu wollen, spricht jeder menschlichen Vernunft Hohn und ist darüber hinaus für alle, die sich mit dem Masterplan Borbeck um die Aufwertung des Mittelzentrums Borbeck, bemühen, ein Schlag ins Gesicht.“