Essen-Katernberg. . Zum Kulturhauptstadtjahr wurden die Verkaufsstände aufgebaut, jetzt gammeln sie vor sich hin. Die Katernberger sind sauer.
Auf dieses Angebot hatte die klamme Stadt Essen gerade noch gewartet. Seit Jahren ärgern sich die Lokalpolitiker in Katernberg über den vergammelten Zustand des Parkplatzes am S-Bahn-Haltepunkt Zollverein-Nord, da zeigt sich die Deutsche Bahn Station & Service AG großzügig: „Die Stadt Essen kann die Fläche zur Einrichtung einer zusätzlichen P & R-Fläche gerne ankaufen.“ Die Empörung in der Bezirksvertretung VI war jetzt entsprechend groß. Schließlich befasst sich das Vorort-Parlament bereits seit etwa drei Jahren mit den Schlaglöchern und dem wuchernden Grün nördlich und südlich der Bahnlinie in Katernberg. „Ein erbarmungswürdiger Zustand“, wettert Wilhelm Bock (CDU), der 1. stellv. Bezirksbürgermeister.
Im Spätherbst hatte die Stoppenberger Bezirksvertretung VI einen Brief an die DB Netze verfasst mit der Bitte, den Platz instand zu setzen. Bezirksbürgermeister Michael Zühlke (SPD) hatte zudem noch darauf hingewiesen, dass die dort abgestellten Verkaufscontainer, die mittlerweile völlig zerstört sind, beseitigt werden sollten.
„Container waren wie eine Heilige Kuh“
Dass es soweit kommen ist, ärgert besonders Wilhelm Bock. Er erinnert sich noch, wie während des Kulturhauptstadtjahrs 2010 in den Containern Würstchen verkauft wurden. Außerdem waren die von der Bahn aufgestellten Container Ausgangspunkt der mit Kanarienvögeln markierten Route zum Zollverein-Gelände.
Nach Abschluss des Kulturjahres hätte er als Vorsitzender der DJK Katernberg die Verkaufsständer gerne für seinen Verein gerettet. Wilhelm Bock: „Auf einem Fußballplatz könnten sie gute Dienste leisten. Auch der FC Stoppenberg wollte sie haben und zum Platz am Hallo bringen. Aber für die Bahn waren die Container wie eine Heilige Kuh. Sie würden woanders noch gebraucht.“
Hoffen auf schnelle Lösung
Das bestätigt die Bahn: „Im Ursprung“ wären sie „für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Essen vorgesehen. Dies ist dann aber anders gelöst worden“. Jetzt würden die Container „entsorgt“.
Gleichzeitig bestreitet sie, dass es sich um eine Park & Ride-Anlage handelt. In ihren Augen werde das Grundstück wild als Parkplatz genutzt, während die P & R-Plätze auf der anderen Bahnhofseite seien. „Wir werden ein entsprechendes Schild aufstellen lassen, das die Nutzung untersagt“, heißt es im DB-Brief an die Bezirksvertretung.
Wilhelm Bock hat jetzt CDU-Landtagsabgeordneten Thomas Kufen gebeten, den Zustand des Haltepunktes in Düsseldorf zu thematisieren. Damit sich das Thema nicht noch weitere drei Jahre hinzieht.