Essen. Das Kulturhauptstadtbüro-Team arbeitet auf Hochtouren und mit knappem Budget an der Umsetzung von Ideen.
Überstunden sind im Kulturhauptstadtbüro an der Tagesordnung. Es ist zuständig für die bisher 110 Essener Projekte - und die Mitarbeiter rotieren. Denn sie wissen: Die Zeit drängt. Hoteliers und Busunternehmen hängen Teamleiter Michael Quadt auf der Pelle, wollen wissen, was sie ihrer Kundschaft 2010 anbieten können. „Wir bringen jetzt jeden Monat ein Blatt heraus, auf dem die feststehenden Termine zu finden sind. Jetzt ist es noch eine Seite, im September werden es zwei sein.”
Doch jetzt schon Reisepakete zu schnüren, sei schwierig. Beispiel Ruhr-Atoll: „Die vierte Insel soll doch an eine andere Stelle im See kommen, wo es keine Tretboote gibt. Werden Tretboote, mit denen die Menschen die Insel anfahren können, dorthin gebracht? Siedelt sich ein neuer Betreiber dort an? Es gibt offene Fragen. Wie soll man dann eine Tour zu den Inseln anbieten?”
Das Budget ist knapp
In Abstimmung ist gerade ein Werbekonzept, mit dem – wie in anderen Städten schon geschehen – mittels Bannern auf die Kulturhauptstadt hingewiesen wird. „Wir suchen noch Sponsoren.” Denn knapp ist das Budget. „Anfangs dachten wir, wir haben durch den Nothaushalt nichts, dann kam das Land, gibt pro Einwohner zwei Euro für lokale Projekte, aber damit finanzieren wir viel die Großprojekte mit. Immerhin gibt es Geld für die Bezirke. Da sind noch Projekte in Planung.” Auch hier ist das 13-köpfige Team – viele arbeiten Teilzeit – Ansprechpartner für Fragen. „Dazu kommt unser Einsatz an Infoständen an Abenden und an Wochenenden wie beim Krupp-Park-Fest.”
Klar ist nun, wo die Bühne des A40-Tische-Projekts „Stillleben” stehen wird. „Auf der Haltestelle Savignystraße, erst sollte sie ans Jugendzentrum Papestraße, das ging aus sicherheitstechnischen Gründen nicht.” Auch das Projekt wirft noch Fragen auf wie: Wer zahlt die Straßenreinigung?
Papierberge bewältigen
Quadt bemüht sich um eine Reparatur des Kulturpfades. „Von über 300 Lichtern sind 100 kaputt.” Gerade ist entschieden, dass Buch und Flyer zu dem Pfad am 1. März erscheinen sollen. Das Kulturstück am Viehofer Platz will er aufleben lassen, die Viehofer Straße illuminieren, eine Verbindung der Kulturlinie 107 bis runter nach Werden schaffen, „wo viel stattfinden wird”.
Treffen und Gremien dominieren den Alltag der Mitarbeiter, die zudem Unterstützer werben für das Projekt „Schachtzeichen”. Für den „Day of Song” müssen Liederhefte an Chorleiter verteilt, Orte für das lokale Singen gefunden werden, das Pfadfindertreffen „Move to 10” will organisiert sein. Papierberge zu bewältigen, geht mit dem von der EU geförderten Projekt „Die drei Schleier der Europa” einher, bei dem Tanzausbildungseinrichtungen aus Werden, Grenoble, Bytom kooperieren.