Im September beginnt die neue Saison der "Zollverein-Konzerte". Bis Dezember hat der künstlerische Leiter Claudius Tanski zehn Abende von zeitgenössischer Musik über Klassik und Jazz bis zum Salzburger Adventssingen geplant
Die Gästeliste der Zollvereinkonzerte ist seit Beginn der Reihe vor über zehn Jahren recht glanzvoll. Für die kommende Saison, die am 5. September mit dem Gitarrenfestival Ruhr in der Wiege der Konzert-Reihe, in Halle 12, beginnt, hat der künstlerische Leiter Claudius Tanski sich allerdings noch ein echte Premiere ausgedacht: das "Salzburger Adventssingen.
Am 20. und 21. Dezember gelang es dem Pinaisten und Impressario, die Original-Schau, die seit zehn Jahren das riesige Festspielhaus der Mozartstadt fast den ganzen Dezember über restlos füllt, ins Essener Welterbe zu holen. Wer Salzburgs junge und alte Bräuche kennt, weiß, dass es sich dabei nicht um ein gewöhnliches Singen (kirchen-)jahreszeitlicher Lieder handelt. In Salzburg wird die Schau für Herz und Gemüt, die sich um das Weihnachtslied schlechthin "Stille Nacht" dreht, wie ein Theaterstück inszeniert. Damit sich für die Salzburger die Anreise ins Ruhrgebiet auch lohnt, gibt es am Abend vor den Zollverein-Aufführungen auch eine konzertante Version im Dom.
Zuvor aber macht Tanski auf Zeche, Kokerei und im Salzlager aber das, womit er sich und der Stiftung Zollverein seit Jahren einen Namen gemacht hat. Er führt Interpreten zusammen und zeigt in der Weltklasse-Indusrtiearchitektur passend Hochkarätiges.
Da freut man sich auf das Chorwerk Ruhr und das Ensemble Modern am 5. Oktober mit einem Programm von Hildegard von Bingen bis Morton Feldman. Lehrer- und Schülergeneration treffen am 17. Oktober mit dem gemeinsamen Konzert von Folkwang-Professor Boris Bloch und dem hochvirtuosen Nachwuchspianisten Peter Jósza aufeinander. Aber auch Claudius Tanski ist mit Sohn zu erleben. Am 5. November spielen sie Brahms Klavierkonzerte d-Moll und B-Dur, die der Romantiker im Alter von 19 und 49 schrieb, just das Alter von Vater und Sohn Tanski. Dazu kommt die Nordwestdeutsche Philharmonie unter Leitung von Nicholas Carthy.
Und wenn zum Essener Bachchor mit Verdis Requiem, dann die WDR Bigband einmal mit Patti Austin, dann mit Randy Becker und Hiram Bullock vom Rhein an die Ruhr kommt: Was sollte man sich auf Zollverein musikalisch noch wünschen . . . In dieser Saison kamen gut 4000 Besucher in acht Konzerte.