Essen-Heidhausen. OB Thomas Kufen besuchte die CDU Heidhausen-Fischlaken zum Bürgerdialog – und bekam viele Fragen zu Stadtteilthemen zu hören. Die Einzelheiten.

Damit hatte Yannick Lubisch nicht gerechnet. Oberbürgermeister Kufen hatte sein Kommen zugesagt und weit über 100 Gäste drängelten sich in der guten Stube des TC Am Volkswald. Der CDU-Vorsitzende für Heidhausen und Fischlaken rang um Fassung: „Es übersteigt unsere Mitgliederzahlen um ein Vielfaches.“ Der fragende Titel „Wie gestalten wir unsere Heimat?“ zog bei den Bürgern.

Dabei hätte man denken können, dass an diesem politisch so einschneidenden 5. Februar die Musik in Thüringen spiele: „Bei aller Aufgeregtheit wollen wir den Fokus auf Heidhausen und Fischlaken lenken. Dafür ist Thomas Kufen hier.“

Beim offenen Bürgerdialog mit OB Thomas Kufen berichtete der Heidhauser Ralf Köpke von immer längeren Staus auf der B 224.
Beim offenen Bürgerdialog mit OB Thomas Kufen berichtete der Heidhauser Ralf Köpke von immer längeren Staus auf der B 224. © Carsten Klein

2019 wurden viele neue Kitas eröffnet

Der warb dann auch sofort für das Ehrenamt in der Politik: „Ich freue mich, wenn so ein gut ausgebildeter junger Mann wie Yannick Lubisch für den Rat kandidiert. Der könnte in der Zeit auch was anderes machen.“

Das Thema Digitalisierung werde alles verändern: „Das ist auch der Grund, warum wir ihre Straßen aufreißen, um zum Beispiel Breitbandkabel zu verlegen.“ Die Problematik der Kommunalfinanzen werde diskutiert: „Wir haben gespart. Das sehen sie an den Straßen, an den öffentlichen Gebäuden. Erstmals schreiben wir wieder schwarze Zahlen und können jetzt investieren. Wir haben 2019 zwölf Kitas eröffnet. Und nach den Kitas kommen die Schulen.“

Kein Zuschlag für Hotelprojekt im Löwental

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Für ein Hotelprojekt im Löwental hätte die Stadt eine ihrer letzten Flächen mit Ruhrzugang abgeben müssen: „Ich habe da nichts zu verkaufen. Die Kita kommt und fertig.“ In Heidhausen liege der ehemalige Fußballplatz brach, warf Yannick Lubisch ein: „Wenn ich die aktuellen Betreuungsquoten vor Ort sehe, muss dort eine Kita mit Waldanbindung hin.“

„Heidhausen und Fischlaken 2025 – wie gestalten wir unsere Heimat?“ lautete der Titel der Veranstaltung. OB Kufen (l.) hörte sich die Anregungen an.
„Heidhausen und Fischlaken 2025 – wie gestalten wir unsere Heimat?“ lautete der Titel der Veranstaltung. OB Kufen (l.) hörte sich die Anregungen an. © Carsten Klein

Kufen sei auch am Volkswald sehr interessiert: „Aber das Gelände ist nicht so einfach zu erschließen und die Sport- und Bäderbetriebe sind mit Kunstrasenprogramm und Bädern beschäftigt. Alle Kinder müssen schwimmen können.“

Vieldiskutiertes Thema war der Bauboom im Essener Süden. Sei denn diese Massenbebauung noch sinnhaft? Thomas Kufen sieht das anders: „Es findet eine angemessene Bebauung statt. Wir machen Lückenschluss und Nachverdichtung.“ Bezahlbarer Wohnraum sei nun mal das Gebot der Stunde: „Nichtstun ist für mich als Oberbürgermeister keine Alternative. Wir würden nur den Markt verknappen und die Mieten würden steigen. Wir brauchen eine gute Mischung in den Stadtteilen.“

Bürger klagen über lange Staus auf der B 224

Der Heidhauser Ralf Köpke berichtete von immer längeren Staus auf der B 224: „Da steht dann auch der Bus drin. Da nutzt der Fünf-Minuten-Takt wenig.“ Immer neue Neubaugebiete seien geplant und das entstehende Verkehrschaos werde ignoriert.

Kandidatur für den Rat

Bereits als 19-Jähriger wurde Yannick Lubisch Vorsitzender des CDU-Ortsverbandes Heidhausen-Fischlaken. Jetzt möchte sich der in der Düsseldorfer Staatskanzlei arbeitende Volkswirtschaftler bei den Kommunalwahlen um einen Sitz im Stadtrat bewerben.

Der neu geschaffene Wahlkreis für Herbst 2020 umfasst Schuir sowie Teile Heidhausens, Kettwigs und Werdens.

Zum ausufernden Verkehr nahm der Oberbürgermeister kein Blatt vor den Mund: „Ich habe viel Hoffnung in das Verkehrskonzept gesetzt. Aber da waren sich die Werdener nicht einig. Jetzt sind wir keinen Meter weiter.“ Vieles hatte sich Kufen notiert, sich Kontaktdaten geben lassen, er wird bei seiner Verwaltung nachhaken und versprach: „Wir können leider nicht zaubern. Aber arbeiten.“