Essen-Kettwig. Der KSV bereitet sich auf das Jubiläumsjahr 2020 vor. Gleichzeitig wird ein Präventivprogramm „Sexuelle Gewalt und Missbrauch im Sport“ gestartet.

Es hat ein paar Monate gedauert, doch nun hat der Kettwiger Sportverein (KSV) nach einer Mitgliederbefragung das passende Motto für 2020 gefunden: Mit dem Slogan „Zusammen sind wir stark“ startet der Verein ins Jubiläumsjahr. Immerhin gilt es, das 150-jährige Bestehen zu feiern.

Wobei 1870 das Gründungsjahr des Kettwiger Turnvereins (KTV) ist. Im Jahr 1886 entstand wiederum der Turnverein Kettwig Vor der Brücke. 2013 fusionierten beide Vereine unter dem Namen Kettwiger Sportverein. „Es gibt nur elf Vereine in Essen, die älter sind“, sagt Vereinsvorsitzender Horst Littmann und fügt hinzu: „Darunter sind allerdings neun Schützenvereine.“

Start mit Indoor-Cycling-Night im Januar

Unter den klassischen Sportvereinen rangiert der KSV auf Rang drei, was das Bestehen angeht – und bei den Kettwigern garantiert auf Rang eins. Denn: Bei mehr als 2200 Mitgliedern sind rechnerisch zehn Prozent der Einwohner des Stadtteils im Kettwiger SV.

Mit diesem großen Rückhalt unter den Bürgern der Gartenstadt starten die Sportler in ein prall gefülltes Jubiläumsjahr. Los geht es am 17. Januar mit einer Indoor-Cycling-Night ab 19 Uhr in der Sporthalle am Schwimmzentrum. Bei dieser Veranstaltung soll auch das extra für das Jubiläum entwickelte Piktogramm, das die Plakate zieren wird, vorgestellt werden.

Die Rhönradmädchen waren kürzlich beim Deutschland-Cup erfolgreich.
Die Rhönradmädchen waren kürzlich beim Deutschland-Cup erfolgreich. © DETKREIMEIER

Beteiligung am örtlichen Karnevalsumzug

Weiter geht es schon im Februar mit zwei Veranstaltungen: Am 2. Februar wird die Halle am Bad zum Kletter- und Spielparadies für kleine Kinder, und am 23. Februar will sich der KSV in den örtlichen Karnevalsumzug einbringen. Nicht mit einem eigenen Wagen, wie Littmann betont: „Wir sind ein Sportverein, wir sollten laufen können.“

Zu einer großen Radrundfahrt lädt der Verein am 1. Mai ein, wobei Standardräder und E-Bikes getrennt fahren sollen. Gewandert wird am 1. Juli im Rahmen des HVV-Heimatfestes. „Es wird dann unterschiedliche Strecken geben, je nach Bedürfnis“, erklärt Littmann. Nach den Sommerferien findet in der Halle Schmachtenberg ein Tischtennis-Paradox-Turnier statt (16. August), bevor es vom 28. bis 30. August ein großes Festwochenende gibt.

Weitere Aktivitäten

Neben den schon feststehenden Veranstaltungen im Jubiläumsjahr sind weitere Aktivitäten in der Planung. Zum Beispiel ist wieder ein Rhönrad-Cup angedacht.

Karten für den Partyabend mit Livemusik am 29. August im Kattenturm sind übrigens ab März in der KSV-Geschäftsstelle, Ringstraße 150, erhältlich. Weitere Informationen gibt es auf der Homepage www.ksv.ruhr.

Abendliche Sportlerparty im Festzelt

Geboten werden unter anderem ein Handballspiel der ersten Mannschaft gegen einen Überraschungsgegner, ein Festakt mit geladenen Gästen im Bürgerzentrum Alter Bahnhof und eine abendliche Sportlerparty im Festzelt am Kattenturm. Das Festwochenende klingt am 30. August mit einem Familien- und Kinderfest in der THG-Halle aus. Das Nikolausturnen am 6. Dezember setzt wie üblich den Schlusspunkt im Jahr.

Engagieren sich im Vorstand des KSV (v.l.): Sabine Kutz, Jörg Ostermann und Anke Liesenfeld vor der Geschäftsstelle an der Ringstraße.
Engagieren sich im Vorstand des KSV (v.l.): Sabine Kutz, Jörg Ostermann und Anke Liesenfeld vor der Geschäftsstelle an der Ringstraße. © DANIEL ELKE

Der Verein entwickelt einen Leitfaden

Im Jubiläumsjahr soll zudem ein Präventionsprogramm „Sexuelle Gewalt und Missbrauch im Sport“ greifen. Bei über 500 Kindern unter neun Jahren und 416 Jugendlichen (43 Prozent der Mitglieder) sehe sich der Verein in der Pflicht, alle Mitglieder für dieses Thema zu interessieren. Es gebe keinen aktuellen Fall, betont Vorstandsmitglied Jörg Ostermann. Es gelte vielmehr, zu sensibilisieren, wo und wie Grenzüberschreitungen stattfinden könnten und klare Signale zu setzen: „Fehlverhalten wird nicht toleriert.“

Außerhalb des Vorstandes gebe es zwei Mitglieder, die künftig als Ansprechpartner für Betroffene fungieren werden. Die Kinder und Jugendlichen sollen sich vertrauensvoll an sie wenden können. Der Sportverein werde einen Leitfaden entwickeln, wie das Vorgehen in einem Verdachtsfall auszusehen hat. Voraussetzung für eine Übungsleitertätigkeit sei künftig neben dem erweiterten Führungszeugnis ein Gespräch mit zwei Vorstandsmitgliedern.

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