Essen-Kettwig. Detlef Knaup hat lange nach einem Nachfolger gesucht. Nun hat er mit Maik Kreutz jemanden aus der Branche gefunden. Die näheren Einzelheiten.

Detlef Knaup hatte die Suche nach einem Nachfolger schon fast aufgegeben – ob es Taxi Vetter auch weiterhin geben würde, war lange ungewiss. Jetzt kann er die frohe Botschaft noch vor Weihnachten verkünden: „Der Vertrag ist unterschrieben, die Übernahme reibungslos erfolgt. Das Unternehmen bleibt mit der Zentrale am gleichen Standort an der Ringstraße.“

Der neue Inhaber ist jung, aber kein Anfänger. Maik Kreutz kommt aus der Branche. Und der 28-Jährige will sich „etwas zutrauen“. Er kann sich dabei der Unterstützung von Detlef Knaup sicher sein. „Bis Maik seine Unternehmerprüfung bei der IHK absolviert hat, fungiere ich als Geschäftsführer. Und bis Januar oder Februar bleibe ich auf jeden Fall. Ab 1. März ziehe ich mich zurück, werde aber sicherlich auch weiterhin zeitweise mitarbeiten.“

Es wird immer schwerer, gute Mitarbeiter zu finden

Der 60-Jährige will auf jeden Fall „erst einmal Urlaub machen. In unserer Branche geht es schon extrem stressig zu. Ich arbeite oftmals sieben Tage in der Woche und freue mich besonders auf die freien Wochenenden.“

Der Name bleibt erhalten

Die Familie Vetter hatte 1969 Taxi Funder übernommen und 1980 in Taxi Vetter umbenannt. 2007 übernahm Detlef Knaup das Unternehmen.

In Spitzenzeiten waren elf Wagen und ein Großraumtaxi im Einsatz. Der Name Taxi Vetter bleibt auch nach der Übernahme erhalten.

Schon 2017 hatte Detlef Knaup überlegt, das Unternehmen abzugeben. „Der Mindestlohn hat uns sicherlich Probleme gebracht, und es wird auch immer schwerer, gute Mitarbeiter zu finden. Dass es jetzt so reibungslos geklappt hat, ist für mich wie ein Sechser im Lotto.“ Einige Interessenten habe es schon gegeben, „aber Taxi Vetter war ihnen einfach zu groß. Immerhin haben wir 15 Mitarbeiter, und acht Wagen sind im Einsatz.“

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Die Insellage des Essener Stadtteils ist nicht unwichtig

Dass Kettwig weiterhin über eine Taxizentrale vor Ort verfügt, ist wegen der Insellage des Essener Stadtteils nicht unwichtig. „Wir werden die Bereitschaftszeiten ab Januar sogar noch ausdehnen“, verspricht Maik Kreutz. „Das jetzige Personal bleibt, und ich werde noch mehr einstellen.“

Für den „weichen Übergang“ ist er dankbar. „Kettwig ist schon ein besonderes Pflaster. Hier hat man ein sehr persönliches Verhältnis zu den Kunden. Wenn jetzt das Telefon geht und eine Frau Peters ruft an und sagt, sie möchte bei Dr. Wolf abgeholt werden, wissen die Mitarbeiter, wer Frau Peters ist, und wo Dr. Wolf seine Praxis hat. Ich muss da noch viel lernen. Wenn man zum Beispiel in der Essener Innenstadt Taxi fährt, gibt es kaum persönliche Kontakte.“

Ein Foto aus der Anfangszeit: Im Jahr 2007 übernahm Detlef Knaup die Firma Taxi Vetter in Kettwig.
Ein Foto aus der Anfangszeit: Im Jahr 2007 übernahm Detlef Knaup die Firma Taxi Vetter in Kettwig. © Heinz-Werner Rieck

Eine Umstellung auf Hybridwagen ist geplant

Wie die Kettwiger ticken, weiß er allerdings. „Ich habe zwei Jahre lang bei La Fiamma an der Hauptstraße gearbeitet. Und bei den vielen Stadtfesten habe ich oftmals mit unseren Gästen bis Mitternacht vor der Tür gesessen und geredet. Da bekommt man schon einen guten Eindruck.“

Pläne hat der junge Unternehmer eine Menge. „Ich werde auf jeden Fall die Zahlung mit E-Karte einführen und in naher Zukunft auf Hybridwagen umstellen.“

Zum Team von Taxi Vetter gehört auch Detlef Knaups Frau Rosi. „Sie geht bald in Rente. Auch das war ein Grund für mich, die Firma abzugeben. Allerdings wird auch sie in Zukunft hier noch ein bisschen mithelfen. Wir sind halt wie eine große Familie...“

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