Essen-Kettwig. . Der Flughafen Düsseldorf will eine Kapazitätserweiterung. Georg Regniet vom Verein Bürger gegen Fluglärm zieht erste Bilanz zur Beteiligung im Planfeststellungsverfahren.

Endspurt: Noch bis zum nächsten Freitag, 8. Juli, können auch Essener Bürger Stellung nehmen zu der vom Flughafen Düsseldorf beantragten Erweiterung der Betriebsgenehmigung. „Über 20 0000 Einwendungen inklusive der Unterschriften gibt es bisher“, erklärt Georg Regniet, Sprecher der Aktionsgruppe Essen des Vereins Bürger gegen Fluglärm.

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) veröffentlicht im Internet unter der Adresse www.dfs.de die Flugverläufe am Flughafen Düsseldorf. Diese Darstellung zeigt die Flugbewegungen am 3. Mai 2016, teilt der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ mit. Jede Linie zeichnet einen Flug nach. Die Farbe zeigt: Über Kettwig beträgt die Flughöhe nicht einmal 1000 Meter.
Die Deutsche Flugsicherung (DFS) veröffentlicht im Internet unter der Adresse www.dfs.de die Flugverläufe am Flughafen Düsseldorf. Diese Darstellung zeigt die Flugbewegungen am 3. Mai 2016, teilt der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ mit. Jede Linie zeichnet einen Flug nach. Die Farbe zeigt: Über Kettwig beträgt die Flughöhe nicht einmal 1000 Meter.

Die stammen natürlich nicht nur von Essener Bürgern, sondern auch aus Kaarst, Meerbusch, Ratingen und Mülheim. Alles Städte, die sich in der Nachbarschaft zum Airport befinden – und für deren Einwohner startende und landende Maschinen über ihren Köpfen zum Alltag gehören. Ein Alltag, der immerwährenden Lärm mit sich bringt und weiteren befürchten lässt, wenn die Bezirksregierung dem Wunsch des Unternehmens zur Kapazitätserhöhung grünes Licht gibt. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens wurden, wie berichtet, die Anträge des Flughafens offen gelegt.

Bezirksregierung werde Einwendungen auswerten

„Die Menschen befürchten massive Gesundheitsschädigungen. Lärm macht krank, das ist bekannt“, sagt der Kettwiger, der aus den zahlreichen Infoveranstaltungen der vergangenen Wochen die massiven Klagen der Anwohner kennt und möchte, dass diese auch ernst genommen werden. „Etliche Leute haben ihre Befürchtungen auch selbst formuliert. Die Resonanz auf unseren Aufruf der Bürgerbeteiligung ist nach meiner Ansicht sehr gut.“

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Nach Auslaufen der Frist am kommenden Freitag werde die Bezirksregierung die Einwendungen auswerten und die Argumente in einem gesonderten Anhörungsverfahren darlegen, erläutert Georg Regniet das weitere Prozedere des Planfeststellungsverfahrens. Die Behörde werde dann auch noch offene Fragen der Bürger und Träger öffentlicher Belange (dazu gehört beispielsweise der BUND) klären und letztlich eine Entscheidung treffen. „Das wird nicht mehr vor den Landtagswahlen 2017 sein“, ist sich der Kettwiger sicher.

In die Kristallkugel schauen wird Regniet nicht, aber er befürchtet durchaus, dass es letztendlich zu einer Klage kommen könnte. „Der Verein selbst kann nicht klagen, das dürfen nur einzelne Bürger und Städte.“ Warum sollte das passieren? „Selbst wenn die Bezirksregierung aufgrund der Einwendungen die Genehmigung abschwächt, ist eine Kapazitätserweiterung vollkommen unnötig.“