Kettwig. . Der Düsseldorfer Airport will seine Betriebsflächen ausweiten und die Zahl der Flugbewegungen erhöhen. Offenlage des Antrags im Planfeststellungsverfahren beginnt am 25. Mai.
Der Flughafen Düsseldorf will seine Betriebsflächen erweitern und die Zahl der Flugbewegungen erhöhen. Deshalb hat der Airport einen Antrag auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses bei der zuständigen Behörde, dem Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, des Landes NRW gestellt.
Zurzeit sind 47 Starts und Landungen pro Stunde erlaubt, 60 sollen es werden. Auch die Landebahnnutzung soll flexibilisiert werden. „Das würde für die Anwohner noch mehr Fluglärm bedeuten und die schon heute unerträgliche Situation weiter verschärfen“, sagt Georg Regniet, Sprecher der Essener Aktionsgruppe Bürger gegen Fluglärm.
Rein privatwirtschaftliche Gründe
„Der Flughafen möchte aus rein privatwirtschaftlichen Gründen wachsen. Aber er liegt in einer dicht besiedelten Region und hat mit dem sogenannten Angerlandvergleich einer Grenze zugestimmt, die längst überschritten ist. Ein unbeschränktes Wachstum, das allein auf Kosten der Anwohner geht, kann es daher an diesem Standort nicht geben, und daher wehren wir uns gegen die Ausweitung.“
Was Regniet besonders erbost: „Der Flughafen rechnet die Belastungen für die Anwohner klein. Beantragt werden in Summe etwa 160 000 Flugbewegungen in den Sommermonaten, die Lärmberechnung geht aber nur von 138 000 Flügen aus.“ Das sei unredlich und auch nicht nachprüfbar.
Die Aktionsgruppe hat die Stadt Essen auf ihrer Seite. In einem Ratsbeschluss vom 27. April haben sich die Politiker klar gegen die Kapazitätserweiterung ausgesprochen – und befinden sich in einem breiten Bündnis der umliegenden Kommunen, die ebenfalls betroffen sind. Im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens beginnt nun am 25. Mai die öffentliche Auslegung des Antrags. Regniet: „Jeder Bürger, der sich in irgendeiner Weise betroffen fühlt, kann eine Einwendung gegen den Antrag stellen. Wir führen dazu Informationsveranstaltungen und eine Unterschriftensammlung durch.“
Einsehen kann man die Unterlagen – vier dicke Aktenordner – auch persönlich. Dazu müssen Kettwiger Bürger allerdings in die Innenstadt fahren, zum Deutschlandhaus (Lindengalerie), wo sich das Amt für Stadtplanung und Bauordnung befindet. „Das ist leider sehr umständlich“, bedauert Regniet, „aber im Bürgeramt fehlt offensichtlich das Personal.“ Der Sprecher der Aktionsgruppe empfiehlt daher den bequemeren Weg – im Internet sind die Unterlagen ebenfalls zu finden. „Wir helfen gerne weiter“, bietet er an. Die öffentliche Auslage erfolgt bis 24. Juni. Einwendungen können bis 8. Juli erhoben werden. Und wie geht es dann weiter? Regniet: „Es ist wie bei Tarifverhandlungen – jede Seite hat ihre Forderungen und dann wird geschaut.“