Die Hinweise verdichten sich, dass der Essener Starchirurg Christoph Broelsch von Patienten auch Schwarzgeld kassierte. Bislang betonte er, dass er gesetzlich Versicherten die OP durch ihn ermöglicht habe, indem er sie für die Forschung der Uni-Klinik spenden ließ. Das war wohl nicht immer so.
„Mit oder ohne Rechnung”, soll der Professor einen Patienten gefragt und die Alternative aufgezeigt haben. „14 000 Euro mit, 7000 ohne Rechnung, weil ich 50 Prozent Steuern zahlen muss”, erinnert sich die 71-jährige Ehefrau des verstorbenen Patienten.
Ihr Sohn, ein 47-jähriger Diplom-Ingenieur, empfand die Zuzahlung als „nicht sehr menschenwürdig”. Broelsch habe den Eindruck vermittelt, auf der ganzen Welt könne nur er helfen.
Broelsch selbst will sich aktuell zu dem Schwarzgeldverdacht nicht äußern. Passend zu dieser Operation, so Richter Wolfgang Schmidt, ist aber trotz Suche in den Akten kein Beleg gefunden worden, dass die bar bezahlten 7000 Euro aufs Konto eingezahlt wurden.
Eine weitere Zeugin erinnert sich, dass auch ihre Mutter bar zahlen musste („15 000 für mich, 7000 für den Anästhesisten”) und keine Quittung bekam. Staatsanwalt Koch fühlt sich schon an Gepflogenheiten der Baubranche erinnert.