Essen. .

Einem 30-Jährigen Brandstifter aus Essen droht die Sicherungsverwahrung. Sein Motiv sei „Freude am Feuer“. „Insgeheim hab ich mir gewünscht Menschen zu töten“, schreibt der Angeklagte im November 2009 aus dem Gefängnis.

Erst acht Jahre alt war er, als er aus Wut den Wäschestapel seiner Mutter in Brand setzte. 22 Jahre lang ging es nach Angaben des jetzt 30-Jährigen weiter mit seiner „Freude am Feuer“. Viermal stand er wegen Brandstiftung vor Gericht. Mehrere Jahre verbrachte er hinter Gittern. Zweimal sprachen Richter von seiner „letzten Chance“. Jetzt könnte es soweit sein: Ihm droht die Sicherungsverwahrung.

Denn, seit Montag muss er sich vor der XVII. Strafkammer des Landgerichtes verantworten, weil er am 25. Februar 2009 im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Steinmetzstraße in Huttrop Feuer legte. Wieder einmal hatte er großes Glück. Niemand wurde verletzt.

„Insgeheim hab ich mir gewünscht Menschen zu töten“, schreibt der Angeklagte im November 2009 aus der Haftanstalt in mehreren Briefen an eine Richterin und an Freunde über Hintergründe seiner Taten. Er wolle reinen Tisch machen, nennt er als Anlass für die Schreiben in denen er unter anderem auch mehrere angebliche neue Brandorte aus der Vergangenheit nennt, die ihm zuzurechnen seien. Dazu gehörte auch das Feuer im Keller der Steinmetzstraße.

„Er will im Mittelpunkt stehen“

Der Angeklagte fährt in Begleitung seiner Verteidigerin Eva Berger und der Polizei alle „Tatorte“ ab. Die Steinmetzstraße passt, stimmt mit den Angaben des Angeklagten und den tatsächlichen Ereignissen überein. Das war es aber auch, zu anderen Schilderungen fehlten die Brände. Dennis R. berichtet auch häufig in mehreren Variationen über bestimmte Ereignisse, oder er macht Angaben und nimmt sie zurück. Zum Beispiel, seinen Wunsch im Feuer Menschen sterben zu sehen. Warum er das gesagt habe? „Ich versteh es selber nicht“, behauptet er auf die Frage von Richter Peter Koß.

„Mein weiß gar nicht wovon man ausgehen soll“, erklärt Psychiater Professor Norbert Leygraf ein Problem bei der Beurteilung des Angeklagten. Über die Hintergründe seiner Taten könne man nur spekulieren. Das gilt auch für sein Sexualleben, über das er die widersprüchlichsten Varianten bietet. Aktenkundig ist, dass er in den vergangenen zwei Jahren mehrfach wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vor Gericht stand. Vor allem in der Buslinie 170 von Borbeck nach Steele begrapschte er immer wieder Jugendliche.

Eine ungünstige Prognose für die Zukunft stellt ihm Psychologin Kristina Piontek. Mit weiteren Brandstiftungen sei zu rechnen. „Er will im Mittelpunkt stehen“, sieht sie als möglichen Hintergrund für seine widersprüchlichen Angaben. Der nächste Termin ist am 27. Januar.