Lebenslange Haft wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen droht dem Wattenscheider Mehmet N. (29). Er hatte am 16. Dezember im vorweihnachtlichen Trubel in der Dorstener Fußgängerzone seine aus Essen stammende Ehefrau Fatma (27) erstochen.

Der acht Jahre alte Sohn des Paares musste die Tat mit ansehen. Laut Anklage stach der Angeklagte zu, weil die gelernte Zahnarzthelferin sich von ihm getrennt hatte. Vor dem Schwurgericht Essen räumte er die tödliche Messerattacke am Freitag über seinen Verteidiger Siegmund Benecken ein. Zum Motiv sagte er zunächst nichts, will dazu aber an einem der weiteren vier Prozesstage Angaben machen. Staatsanwalt Hans-Christian Gutjahr warf ihm in der Anklage vor, mit „absolutem Vernichtungswillen” zugestochen zu haben.

Der 1994 als 15-Jähriger nach Deutschland eingewanderte Türke hatte seine Frau, eine gebürtige Essenerin, 1999 geheiratet. Anfang Februar 2008 hatte sie sich von ihm getrennt. Nach Angaben ihrer Familie hatte er sie und die beiden Kinder geschlagen.

Auch nach der Trennung soll er sie belästigt und mit dem Tod bedroht haben. Die 27-Jährige, die Anfang November mit den Kindern ins Dorstener Frauenhaus gezogen war, spürte er auch dort auf. Unklar ist bis heute, wer ihm dabei half.

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