Essen-Schönebeck. Ein Teil der jungen Bäumchen im Schönebecker Hochzeitswäldchen ist nicht angegangen. Landschaftsbauer spendierte jetzt 36 junge Buchen und Eichen.
Hoffentlich wachsen die Beziehungen länger als die Bäumchen, hoffentlich schlägt die Liebe kräftigere Wurzeln als die Buchen im Schönebecker Hochzeitswald: 36 Bäume mussten jetzt nachgepflanzt werden. Dank der Hilfe des Landschaftsbauers Knappmann wurde das für die jungen Ehepaare zumindest kein finanzielles Problem.
Wäldchen in Essen-Schönebeck wurde vor fünf Jahren angepflanzt
Seit fünf Jahren bereits wächst das Hochzeitswäldchen im Kamptal, einem beliebten Naturschutzgebiet in Sichtweite des Schönebecker Friedhofs an der Heißener Straße. Auf Initiative von CDU-Ratsherr Klaus Diekmann wurden frisch vermählte Ehepaare eingeladen, zur Erinnerung an diesen Tag ein Bäumchen zu spenden und auch gleich einzupflanzen. Das Interesse war riesig, nicht nur Essener Paare meldeten sich, sondern auch Brautpaare aus der Region und sogar aus Bayern. Alle Namen samt der dazugehörigen Bäumchen hat Klaus Diekmann in einer Kladde aufgelistet.
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Offenbar hatten es aber einige der Paare recht eilig mit der Aktion, denn sie setzten ihre Buche nicht sachgerecht ein. Die alte Gärtner-Weisheit „Das Grüne muss nach oben“ beachteten sie wohl, doch die Wurzeln verschwanden zu tief in der Erde, wie Knappmann-Bauleiter Marius Wolf erläutert: „Dadurch bilden sich weniger Feinwurzeln.“ Von Anfang an klappte es also nicht richtig mit der Wasserversorgung, und die beiden katastrophal trockenen Sommer gaben dann die Setzlingen den Rest.
Auszubildende mähen, graben und pflanzen
Klaus Diekmann suchte deshalb Unterstützung, um das Waldsterben zu stoppen. Landschaftsbauer Peter Knappmann und sein Team aus dem Dellwiger Gewerbegebiet sagten Hilfe zu und spendeten junge Rotbuchen und erstmals auch Eichen. Anders als bei der ersten Pflanzaktion ist der Nachwuchs nun deutlich jünger. „Wenn sie kleiner sind, wachsen sie besser an und benötigen auch nicht so viel Wasser“, erklärt Marius Wolf. Mit seinen Kollegen Daniel Drobe (18) und Jens Lohkämper (21) machte er sich jetzt ans Werk. Die beiden angehenden Garten- und Landschaftsbauer gruben die verdörrten Bäumchen aus, mähten das Gras drumherum und pflanzten neue.
Frühlingsfest muss diesmal ausfallen
Die Aufgabe auf dem zwei Hektar großen Gelände, das die Stadt erworben hatte, füllte einen Arbeitstag aus. Doch sie waren mit Eifer bei der Arbeit. Beide sind ehemalige Gesamtschüler aus der Bockmühle und aus Osterfeld und hatten sich bei Knappmann im Bewerbungsverfahren gehen viele Mitbewerber durchsetzen können.
Klaus Diekmann bedauert es, dass wegen Corona diesmal das Fest im Kamptal ausfallen musste. „Wir feiern es sonst immer am ersten Frühlingssamstag, doch daraus wurde jetzt leider nichts.“ rh