Essen-Bochold. Im Juni war ein Investor aus Oberhausen von seinem Vorhaben, fast 100 Wohnungen in Bochold zu errichten, zurückgetreten. Jetzt gibt es neue Pläne.

Es bleibt ein Zankapfel: Das geplante Baugebiet an der Kessel-/Bocholder Straße in Bochold. Vor einem halben Jahr war der Investor von dem Vorhaben, dort fast 100 Wohnungen zu errichten, zurückgetreten. Um jetzt nach Gesprächen mit der Stadt sogar über 100 Wohneinheiten errichten zu wollen. Wie bereits im Frühjahr, so protestieren Anwohner auch jetzt wieder gegen das Vorhaben. Am Donnerstag, 5. Dezember, wird das Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung und Stadtplanung (AS) ab 15 Uhr im Rathaus besprochen.

In Essen-Bochold waren mehrere Bauträger bereits abgesprungen

SPD-Ratsherr Friedhelm Klix aus Bochold hatte die Pläne im Frühjahr auf dem geplanten Baugelände vorgestellt. Er hatte später als einziges Ratsmitglied gegen die Bebauung gestimmt.
SPD-Ratsherr Friedhelm Klix aus Bochold hatte die Pläne im Frühjahr auf dem geplanten Baugelände vorgestellt. Er hatte später als einziges Ratsmitglied gegen die Bebauung gestimmt. © Ruediger Hagenbucher

Mehrere Firmen hatten in den vergangenen Jahren Interesse an der Fläche einer ehemaligen Gärtnerei und weiterer Grundstücke. Sie sind jedoch alle abgesprungen, nachdem Altlasten, Bergschadensverzichte sowie die hohen Kosten für die Ableitung des Abwassers und des Straßenausbaus (Ausbau der Kreuzung Bocholder Straße mit der geplanten Erschließungsstraße ins Plangebiet) erkannt wurden.

Doch als dann vor zwei Jahren ein Bauträger aus Oberhausen konkretes Interesse zeigte, schien die Planung endlich wieder Fahrt aufzunehmen.

Nur Kenntnisnahme

Der Stadtplanungsausschuss tagt im Sitzungssaal „Sunderland“, 1. Etage im Rathaus.

Über die neue Vorlage wird nicht entschieden, sondern sie soll nur „zur Kenntnis genommen“ werden. Am 10. Dezember wird sich auch die Bezirksvertretung IV mit dem Plan befassen.

Doch die Bremse kam in Form von 1200 Unterschriften, mit denen Bürger gegen das Vorhaben protestierten. Sie störten sich besonders daran, dass städtische Grünflächen überbaut werden sollten. Als im Sommer der Investor entnervt aufgab, schien das Thema vom Tisch.

Nun sollen sogar mehr Wohnungen als ursprünglich geplant errichtet werden

Doch die Stadt führte weitere Gespräche mit dem Ergebnis, dass der Bauträger nun über 112 Wohnungen im Geschosswohnungsbau sowie fünf Doppelhäuser und eine Dreierhausgruppe mit 13 Wohneinheiten errichten möchte. Das sei notwendig, um die Bebauung finanziell gestemmt zu bekommen. Denn die städtischen Grünflächen sollen nun nur noch für ein Regenrückhaltebecken und einen Spielplatz in Anspruch genommen werden.

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Die „Bürger-Aktion Bochold“ erneuert dagegen ihre Forderung, „dass die städtische Grünfläche in vollem Umfang erhalten bleiben soll“. Sie diene im dicht besiedelten Bochold zur Naherholung und als Freifläche für Tiere und Pflanzen. Außerdem bezweifelt die Aktion – nach offenbar umfangreichen Recherchen – die wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Investors. Konkret: Sie befürchtet Bauruinen an der Kessel-/Bocholder Straße.

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