Essen-Frintrop. 28 Jahre lang zierten zehn hölzerne Würstchen eine Hausfassade in Essen-Frintrop. Nun werden sie für einen guten Zweck versteigert.

Alles hat ein Ende – auch die zehn Werbe-Würstchen auf der Hausfassade Frintroper Straße 450. Sie mussten jetzt einer Informationstafel der Initiative „Wir für Frintrop“ weichen. Doch damit ist das Thema noch lange nicht gegessen.

Denn Manfred Funke-Kaiser hat Appetit darauf bekommen, die Werbe-Würstchen den Frintropern schmackhaft zu machen – sprich, für einen guten Zweck zu versteigern. Die Chancen stehen gut, schließlich prangten die Würste 28 Jahre lang hoch oben an der Fassade des Wohn- und Geschäftshauses. Fett lächelnd lud eine Chef-Wurst durch ein geöffnetes Fenster die Passanten ins Plassmann-Frischezentrum ein.

Neues Informationskonzept für Veranstaltungen in Essen-Frintrop

Das ist nun auch schon seit vier Jahren Frintroper Geschichte. Michael und Clemens Plassmann schlossen ihr Geschäft, ohne jedoch ihre witzige Wurst-Reklame von der Hauswand zu nehmen – schließlich ist es ja ihr Haus.

Nun war sie den Frintropern aber nicht mehr Wurst. „Im Rahmen des Stadtteilentwicklungsprozesses für Frintrop und Bedingrade wurde ich als Kümmerer für Wirtschaft, Marketing und Begegnung gebeten, den Würstchen ein Ende zu machen und die auffällige Wandfläche für Frintrop zu nutzen“, erzählt Manfred Funke-Kaiser. Und so ging es ihnen an die Pelle, per Hubsteiger wurden die Holzplatten von der Fassade genommen. Nur am Giebel ist noch ein letzter Rest zu erkennen.

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Gemeinsam mit den Gebrüdern Plassmann wurde dann die Idee einer hochwertigen Plane im XXL-Format entwickelt. Sie ist 6,50 Meter hoch und 5 Meter breit und kann ohne großen technischen Aufwand per Lift ausgewechselt werden. Beschriftet ist sie mit den wichtigsten Frintroper Terminen 2020 – vom Sommerfest am 4. Juli bis zum Weihnachtskonzert im Dezember.

Frintroper zeigten große Investitionsbereitschaft

„Nur durch die Investitionsbereitschaft der Herren Michael und Clemens Plassmann sowie der Unterstützung des Bürger- und Verkehrsvereins, der Initiative Wir für Frintrop und acht weiterer Sponsoren ist es gelungen, diese Info-Anlage zu finanzieren“, lobt Manfred Funke Kaiser das Engagement im Stadtteil. Schließlich kostet das gesamte Werbemenü rund 10.000 Euro. Nach einem Jahr läuft das Sponsoring aus, dann muss neu angerichtet werden.

Frintroper Bezug statt reine Reklamewand

Nicht so leicht wie erhofft bekam Manfred Funke-Kaiser die Baugenehmigung für die Informationswand. Es mussten einige Auflagen erfüllt werden.

Eine reine Reklamewand war auf jeden Fall nicht erwünscht.

Vielmehr sollte der Text einen klaren Bezug zum Stadtteil Frintrop haben. Deshalb werden in der oberen Hälfte wichtige Termine aufgelistet.

Unten werden die zehn Sponsoren mit ihrem Logo aufgeführt.

Seine Firma kümmert sich derweil um die Pflege der Info-Fläche, während Elektro Beinert-Knotte für die Ausleuchtung zuständig ist. Morgens um 6 Uhr gehen die Strahler an, abends um 22 Uhr erlöschen sie wieder. Eine nächtliche Störung soll niemandem auf den Magen schlagen.

Erste Versteigerung erbrachte 175 Euro für das Hospiz in Bedingrade

Die geretteten Holz-Würstchen hat Frintrops Kümmerer kühl eingelagert, um sie nun nach und nach den Frintropern zu servieren. Auf dem Oktoberfest in der „Dorfwirtschaft“ konnte er bereits zwei Enden versteigern und den Erlös in Höhe von 175 Euro dem Hospiz „Cosman und Damian“ überreichen. Über drei weitere Würstchen freut sich der SC Frintrop, der mit ihnen am Scheppmannsfeld den Bratwurst-Grill bewerben möchte. „Weitere Versteigerungen für Kitas und Vereine sind geplant“, kündigt Manfred Funke-Kaiser an. „Die Würstchen sind Kult.“

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