Essen-Frohnhausen. . Der Sozialarbeiter Frank Kampmann hat für den Verein „Zug um Zug“ Borbeck das 15. Musical inszeniert. Zwei Shows vor 800 begeisterten Zuschauern.

Darauf hatten sich Moritz, Judith, Tobias, Jessica, Lena, Svenja, Elias und Emma seit Wochen gefreut: endlich vor den Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunden aufzutreten. Während die 15 Proben seit Januar noch im Gemeindezentrum der evangelischen Freikirche am Weidkamp in Borbeck stattgefunden hatten, rockten die 95 tanz- und singfreudigen Kids und Teens zwischen sechs und 13 Jahren am Samstag und Sonntag im „Lighthouse“ an der Liebigstraße 1 die Bühne. Dabei zeigten sie eine beeindruckend professionelle Show: 90 kurzweilige Minuten Schauspiel, Gesang und Tanz, bunt, lebendig und witzig inszeniert. Dazu gab es zehn fetzige Songs, inklusive feinster Licht-, Ton- und Video-Technik. „Die Kinder geben hier alles, dabei wollen wir sie bestmöglich unterstützen“, sagt Projektleiter Frank Kampmann zum Stage-Niveau.

„Wir möchten christliche Werte vermitteln“

Sechs Mädchen tanzten zum Song „Ein neues Leben“ cheerleader-like mit neonfarbenen Fransen-Armpuscheln
Sechs Mädchen tanzten zum Song „Ein neues Leben“ cheerleader-like mit neonfarbenen Fransen-Armpuscheln © Socrates Tassos

Mit der Story um Noah und seine Arche, dem nunmehr 15. Musical des Vereins „Zug um Zug“ („ZuZ“), war das Thema wie schon mehrfach biblisch. „Wir möchten christliche Werte vermitteln, die verloren gegangen sind“, so Kampmann, der als Diplom-Sozialarbeiter Kinder und Jugendliche in Borbeck betreut. Dabei setzt der nebenberufliche Kabarettist, Entertainer und Musiker all seine Talente ein. Diesmal hat er das Stück nicht selbst geschrieben, sondern Helmut Jobst. „Fürs kommende Jahr planen wir etwas ganz Großes zum 20. Vereinsgeburtstag“, verspricht der auch als Friedhelm Meisenkaiser bekannte Künstler. Und dafür will er wieder selbst zur Feder greifen.

Die Chor-AG der Grundschule Bedingrade singt mit

Von überall herr stürmen die Tiere die Arche – denn es folgen 40 Tage lang Regen.
Von überall herr stürmen die Tiere die Arche – denn es folgen 40 Tage lang Regen. © Socrates Tassos

„Cool, cool, cool, super-cool“, klingt es durch das alte Kirchenschiff. Die meisten Eltern klatschen mit. Auf dem Schoß von Mama oder Papa wippen die Jüngsten mit den Füßen. „Noah ist ein cooler Held“ lautet die Botschaft gleich im ersten Song. Unter den jungen Sängern ist erstmals die 38 Köpfe zählende Chor-AG der Gemeinschaftsgrundschule Bedingrade unter der Leitung von Emmelina Löwen. Weil ihm Gewalt, Streit und Unrecht auf der Welt missfallen, will Gott mit Noah neu anfangen. Der fromme Bauer, seine Frau und drei Söhne sollen eine Arche bauen: drei Etagen hoch, 50 Ellen breit, 100 lang. Laut Wettervorhersage ist nicht ein Tropfen Regen in Sicht, doch Noah (klasse gespielt von Moritz Pohl) zimmert mit Familie und Freunden den riesigen Kahn mitten in der Wüste. Das spektakuläre Projekt ruft die Presse auf den Plan. Radio-, TV-Reporter und Print-Journalisten berichten. Kritiker lästern, doch Noah lässt sich nicht beirren.

„Ein regelrechter Wassermassen-Überfall“

Schutz vor den Wasserfluten . . .
Schutz vor den Wasserfluten . . . © Socrates Tassos

Richtig bunt wird es, als die Tiere ins Bild stürmen: Von allen Seiten erobern die paarweise als Affen, Bären, Elefanten, Gänse, Giraffen, Löwen und andere Arten kostümierten Kinder die Bühne. Zwei- und Vierbeiner machen es sich an Bord bequem, dann öffnen sich die Himmelsschleusen. Gott schickt 40 Tage und Nächte voller Regen. An der hohen Wand im alten Altarraum, wo einst das Kreuz hing, läuft ein Sintflut-Video auf der Leinwand. „Wassermassen überall, ein regelrechter Wassermassen-Überfall“ singen die Kids. Scheinwerfer tauchen den Saal in blaues Licht. Die Arche schwimmt auf, die Reise beginnt. Nach 150 Tagen läuft man auf Grund. Sechs Mädchen tanzen zum Song „Ein neues Leben“ cheerleader-like mit neonfarbenen Fransen-Armpuscheln. Bleibt noch die Taube, die Noah auf Erkundung schickt. Mit einem Ölzweig im Schnabel kehrt sie zurück. Happy End: Die Welt ist wieder friedlich und schön.

Als nächstes folgt im ZuZ ein Soul-Projekt

Das spektakuläre Projekt ruft die Presse auf den Plan. Radio-, TV-Reporter und Print-Journalisten berichten.
Das spektakuläre Projekt ruft die Presse auf den Plan. Radio-, TV-Reporter und Print-Journalisten berichten. © Socrates Tassos

Chor, Schauspieler, Solisten, Tänzer, Kulissenbauer und Techniker ernten verdientermaßen einen Riesen-Applaus. Frank Kampmann kündigt noch das Soul-Projekt für Teens an, mit dem er im Mai bei „ZuZ“ starten möchte. Und natürlich gibt es eine Zugabe: Klein und Groß singen „Noah ist ein echt cooler Held. Cool, cool, cool, supercool!“ Dem können wir nichts hinzufügen.

VON CHRISTEN UND VERKEHRSVEREIN GEGRÜNDET

Info-Box:

  • Der im alten Borbecker Bahnhof an der Marktstraße 11 ansässige Verein „Zug-um-Zug“ finanziert sich durch Spenden. Privat- und Geschäftsleute unterstützen vielfältige Sozial- und Kulturprojekte.
  • Montags bis freitags von 6.30 Uhr bis 8 Uhr erhalten bedürftige Kinder ein kostenloses Frühstück.
  • „ZuZ“ wurde von engagierten Christen und dem Borbecker Bürger- und Verkehrsverein im Jahr 2000 gegründet.
  • Termine unter: www.zug-um-zug-ev.de.