Essen-Borbeck. . Das Pausmühlenbachtal ist für Spaziergänger wichtig. Eine vor vier Jahren abgerissene Brücke fehlt seitdem. Und nun ist der Weg abgerutscht.
Vor vier Jahren wurde die Fußgängerbrücke, die den Verbindungsweg zwischen Schloßstraße und Möllhoven mit dem Weg hoch zum Stensbeckhof verband, abgerissen. Seitdem wurde der erforderliche Ersatz dieser Brücke mit der Begründung aufgeschoben, dass die Stadtwerke die „Entflechtung des Pausmühlenbachs“ planen. Denn auch hier soll das Abwasser auf dem Weg zur Emscher vom sauberen Niederschlagswasser getrennt werden. Die Arbeiten werden derzeit vorbereitet. Anwohner Harald Wittig hat beobachtet, welche Auswirkungen der Abriss der Brücke mit sich brachte: „Aufgrund der unendlichen Wartezeit auf einen adäquaten Ersatz haben frustrierte Bürger den Bachlauf inzwischen behelfsmäßig überbrückt.“
Erdrutsch im Bachtal – Gefahr für Fußgänger
Doch nun ist seit einigen Wochen der Waldweg sogar komplett gesperrt. Denn im unteren Bereich des Pausmühlenbachtals ist der Weg teilweise abgebrochen. Sicherlich besonders in der Dunkelheit eine gefährliche Situation für Spaziergänger und Radfahrer. Eigentlich geht nun nichts mehr zwischen Schloßstraße, Stensbeckhof, Möllhoven und der oberhalb gelegenen Kleingartenanlage. Allerdings ist zu beobachten, dass viele Spaziergänger und Hundebesitzer den Sperrzaun einfach umgehen. Inzwischen hat sich schon ein Trampelpfad neben dem Zaun an der Schloßstraße gebildet. Das bemängelte auch Thorsten Drewes (Grüne) in der Bezirksvertretung. Er vermisse eine Aufklärung der Bürger, die sich offenbar der Gefahr, in die sie sich dann begäben, nicht bewusst seien. Die Verwaltung solle auf Schildern über den Grund der Absperrung informieren.
Rodungsarbeiten wurden auf den Herbst verschoben
Harald Wittig blickt derweil besorgt in die Zukunft: „Es wäre unhaltbar, wenn der Zustand der fehlenden Brücke und des desolaten Zustands der Wege nun weitere vier Jahre – so lange wird der Abschluss der Arbeiten offenbar dauern – seitens der zuständigen Stellen weiterhin als Vorwand benutzt wird, tatenlos zu bleiben.“
27 Monate Großbaustelle
Mit der „Entflechtung Pausmühlenbach“ kommt auf Borbeck und Gerschede eine 27 Monate dauernde Großbaustelle zu. Zwischen der Schloßstraße und der Levinstraße wird von Süden nach Norden ein fünf Kilometer langer Abwasserkanal verlegt – überwiegend im unterirdischen Rohrvortrieb. Im Herbst soll es losgehen. Deshalb hatten die Stadtwerke in der Bezirksvertretung die Fällung von 51 Einzelbäumen sowie 5000 Quadratmeter Wald angekündigt, und zwar noch für den Februar. Doch daraus ist nichts geworden. „Wir haben nur dort gerodet, wo nach Kampfmitteln gesucht werden muss“, berichtet Stadtwerke-Pressesprecher Dirk Pomplun. Gesucht wird an der Levinstraße, auf den Spielplätzen Hülsmannstraße und Pausmühlenstraße, an der Donnerstraße, auf dem Düppenberg und auf dem Radweg Levinstraße. Die angekündigte Rodung eines halben Hektars Wald wurde hingegen auf den Herbst verschoben.
Die Baumfällungen seien mit dem Baumsachverständigen der Stadt abgesprochen, im Rahmen eines „landschaftspflegerischen Begleitplans“ werde nach Abschluss der Kanalarbeiten wieder aufgeforstet. Dann aber mit anderen Baumarten, die sich den veränderten Klimabedingungen besser anpassen können.