Essen-Gerschede. . Dort, wo einst der Fußball rollte, sollen bis zu 200 Wohnheiten entstehen. Die Stadt stellte die Pläne für das Gelände an der Levinstraße vor.
Die Verwaltung lud am Montagabend ins Schloss Borbeck, um zwei Bebauungsvarianten für die einstige Bezirkssportanlage (BSA) an der Levinstraße der Öffentlichkeit vorzustellen. Die Aufgabe der Bezirkssportanlage hatte seinerzeit in der Bevölkerung für viel Wirbel gesorgt. Das Interesse an der Zukunft der Fläche hält sich offenbar in überschaubaren Grenzen. Von den neunzig Stühlen im Zuschauerraum waren lediglich 19 besetzt.
Tiefgaragen werden geplant
Eva Fendel und Edeltraud Bäger vom Planungsamt stellten die beiden Varianten vor. Sowohl bei Variante A als auch B sollen am Ende etwa 200 Wohneinheiten entstehen – verteilt auf der 5,5 Hektar großen Fläche. „Man sollte sich bei der Geschosshöhe am Kraienbruch und nicht an den Gerscheder Weiden orientieren“, regte Ulrich Schulte-Wieschen (SPD), Mitglied der Bezirksvertretung, an.
Die benachbarten Häuser der Gerscheder Weiden haben fünf Geschosse. Zudem solle die geplante Verkehrsführung nicht so dicht an der bestehenden Kita vorbeiführen. Begrüßt wurde von allen Zuhörern, dass beide Pläne den Bau einer weiteren Kita enthalten. Da der überirdische Parkraum der gesamten Anlage vermutlich nicht ausreichen wird, werden Tiefgaragen geplant.
9500 m² großer Grünstreifen geht mittendurch
Die Ewald-Dutschke-Straße, bisher eher eine Gasse, wird im Zuge des Neubaumaßnahme ausgebaut, erhält auf beiden Seiten einen Bürgersteig sowie Parkmöglichkeiten. Das auch optisch Auffälligste an beiden Planskizzen ist ein etwa 9500 m² großer, länglicher Grünstreifen, der sich praktisch durch die gesamte Anlage zieht. Er soll sowohl den Anwohnern zur Freizeitnutzung dienen, aber auch bei Regen helfen, indem das Wasser in Vertiefungen gesammelt und in den Pausmühlenbach weitergeleitet wird.
Markus Kloss (Dellwiger Frieden), der seinerzeit mit Gleichgesinnten versuchte, die Bezirkssportanlage zu erhalten, gewann den Varianten durchaus Positives ab. Die Aufgabe der alten Anlage kann er aber bis heute nicht verstehen. „Wegen zwei Dezibel entschied man sich damals gegen den Fußballplatz. Von der Bahn wird zukünftig jeder Anwohner mehr beeinträchtigt als vom Fußballplatz“, so Kloss.
Dem widersprach Eva Fendel, denn man plane so weit wie möglich von der Bahnstrecke entfernt. Die Summe, die die Stadt für das Grundstück bekommen wird, wollten die Zuhörer auch wissen. Eine konkrete Zahl könne man jetzt nicht sagen, so Eva Fendel. Thorsten Drewes (Grüne) brachte 7,5 Mio. Euro ins Spiel. „Es wäre schön, wenn wir das erlösen könnten“, so Fendel.
>>> Bebauungsplan soll 2020 in Kraft treten
Bevor mit dem Bau der ersten Häuser an der Levin-/Ewald-Dutschke-Straße begonnen wird, werden noch einige Jahre ins Land gehen.
Ein Satzungsbeschluss wird für Mitte 2020 angepeilt. Im dritten Quartal 2020 soll der Bebauungsplan in Kraft treten.
Zuvor werden die Pläne aber öffentlich und für jedermann einsehbar ausgehangen.